Das Bauchgefühl ist kein Gefühl - aber was ist es dann?
Jeder der heutigen Fernsehkriminalisten, der mit dem Verstand arbeitet, hat ein Pendant, das mit dem Bauchgefühl zu ermitteln versucht. Mit einem Fremdwort sagt man auch „Intuition“.
Allerdings ist das „Bauchgefühl“ nur die innere „Datei“ von Erkenntnissen, die aus Gefühlserlebnissen, Erfahrungen und nahe liegenden Folgerungen abgeleitet werden. Richtig ist, dass mit dieser „inneren Datei“ viele Gefühle verbunden sind. Das liegt aber daran, dass viele der darin abgelegten Erkenntnisse mit Gefühlen und geistigen Prozessen in Verbindung standen, bevor sie ins Archiv verschwanden. Sie leben also in der Erinnerung weiter.
Bauchgefühle sind keine Gefühle
Daher ist nur logisch, dass solche Prozesse zwar Gefühle beinhalten, aber keine Gefühle sind. Demnach wäre ein „Bauchgefühl“ die Fähigkeit, blitzartig ein „Puzzle“ zusammenzusetzen, das mit Einzelschritten des logischen Denkens erst viel später deutlich würde. Dies erklärt auch, warum viele Autoren das Wort „Bauchgefühl“ verwenden – sie müssen es nicht detailliert beschreiben, und nicht nach den Ursachen forschen – das Wort selbst erzeugt eine gewisse Faszination, sodass Erklärungen die Illusion zerstören würden.
Generell ist das „Bauchgefühl“ auch eine gefällige Umschreibung dafür, einen Prozess auf die Gefühlsebene zu reduzieren, denn wenn jemand seinem „Bauchgefühl“ folgt, dann muss er keine Begründung dafür angeben.
Wie man das Bauchgefühl erklären kann
Fragwürdig ist auch, ein Bauchgefühl auf die Einwirkungen natürlicher und elementarere Gefühle zu reduzieren. Vielmehr müssen diese Gefühle „wachsen“, indem man im Lauf der Zeit „Kenntnisse hinzufügt“, was allgemein als „Lernen“ bekannt ist. Theoretisch kann man also von „mit Gedanken angereicherten Gefühlen“ sprechen, aber mit der gleichen Begründung auch von Gedanken, die über den Schlüssel „Gefühle“ miteinander verknüpft sind.
Als Sitz aller „spontan erreichbaren“ Gefühle ist der „Mandelkernkomplex“ im Gehirn. Von einem „Bauchgefühl“ kann also nicht die Rede sein. Und genau dieser Komplex kann etwas, das ich nun hier zitieren will:
Beim Thema der Bauchgefühle bringt uns deshalb weder die Philosophie noch die Psychologie weiter. Immer deutlicher wird, dass derartige Prozesse sich gegenseitig beeinflussen, was letztlich wieder heißt: Die eingesammelten Informationen „hängen“ an Schlüsselbegriffen, die wieder zu anderen Informationen führen, und diese wieder zu anderen, bis ein Bild daraus entsteht, dessen Details noch nicht „ganz angekommen“ sind.
Das Geheimnis des Bauchgefühls – teilweise gelüftet
Das „Geheimnis“ des Bauchgefühls ist also die schnelle, wenngleich noch etwas ungenaue Informationsbeschaffung. Der Kybernetiker redet hier gerne von einer „Blackbox“- wir wissen, dass es funktioniert, aber wir kennen die Details nicht, wie es funktioniert.
In verschiedenen populärwissenschaftlichen Schriften wird behauptet, das Geheimnis sei gelöst. In Wahrheit aber ist es anders: Dieses System ist sozusagen der „Schnelltest“ für alle eingehenden Gefahren, aber es ist deshalb nicht die Ursache unserer Gefühle und Stimmungen. Erst durch Vernetzung mit anderen Gehirnteilen wird die Bedeutung der Signale bewertet, die zu Emotionen führen könnten. Oder nochmals mit einem Zitat:
Warum wird das Bauchgefühl so hoch bewertet?
Das Bauchgefühl selbst existiert nicht. Es ist eine Redensart, denn es kommt weder „aus dem Bauch“ noch „ist“ es ein Gefühl. Es ist auch nicht die Sprache des Unbewussten, denn das Unbewusste selbst findet seinen Weg zu uns nur über das Bewusstsein. Wo immer wir vom „Bauchgefühl“ hören, ist eine Art „Ahnung“ gemeint, die ihre Wurzeln eher in der Esoterik hat als
in der Biologie. Denn biologisch sind „Bauchgefühle“ kaum mehr als die Instinkte, die uns die Evolution mitgegeben hat. Sie sind weiterhin in uns, und das sollte uns keinesfalls verwirren.
Manchmal hören wie, das Baugefühl sie eine Art „Intuition“. Das trifft zu, wenn wir „Intuition“ mit „Eingebung“ übersetzen, denn das ist genau das, was unser Leben aufrechterhält. „Eingebung“ ist aber nichts anderes als der vernünftige Gebrauch unseres Gefühlsspeichers. Denn wenn wir aus der Intuition heraus handeln, dann berufen wir uns auf Informationen, die längst abgespeichert sind. Es mag sich dabei um Gefühle, Bilder, Fantasien, Textstellen oder Kombinationen von Informationen handeln. Aber es sind keinesfalls unnatürliche Phänomene, wie oft behauptet wird.
Quellen der Zitate und Fakten:
1. Netdoktor
2. Für das lymbische System - studyfix.
3. Weiterlesen lohnt sich auch bei "Planet Wissen".
Dieser Artikel wurde in verständlichem Deutsch für Lehrende und Lernende geschrieben.
Allerdings ist das „Bauchgefühl“ nur die innere „Datei“ von Erkenntnissen, die aus Gefühlserlebnissen, Erfahrungen und nahe liegenden Folgerungen abgeleitet werden. Richtig ist, dass mit dieser „inneren Datei“ viele Gefühle verbunden sind. Das liegt aber daran, dass viele der darin abgelegten Erkenntnisse mit Gefühlen und geistigen Prozessen in Verbindung standen, bevor sie ins Archiv verschwanden. Sie leben also in der Erinnerung weiter.
Bauchgefühle sind keine Gefühle
Daher ist nur logisch, dass solche Prozesse zwar Gefühle beinhalten, aber keine Gefühle sind. Demnach wäre ein „Bauchgefühl“ die Fähigkeit, blitzartig ein „Puzzle“ zusammenzusetzen, das mit Einzelschritten des logischen Denkens erst viel später deutlich würde. Dies erklärt auch, warum viele Autoren das Wort „Bauchgefühl“ verwenden – sie müssen es nicht detailliert beschreiben, und nicht nach den Ursachen forschen – das Wort selbst erzeugt eine gewisse Faszination, sodass Erklärungen die Illusion zerstören würden.
Generell ist das „Bauchgefühl“ auch eine gefällige Umschreibung dafür, einen Prozess auf die Gefühlsebene zu reduzieren, denn wenn jemand seinem „Bauchgefühl“ folgt, dann muss er keine Begründung dafür angeben.
Wie man das Bauchgefühl erklären kann
Fragwürdig ist auch, ein Bauchgefühl auf die Einwirkungen natürlicher und elementarere Gefühle zu reduzieren. Vielmehr müssen diese Gefühle „wachsen“, indem man im Lauf der Zeit „Kenntnisse hinzufügt“, was allgemein als „Lernen“ bekannt ist. Theoretisch kann man also von „mit Gedanken angereicherten Gefühlen“ sprechen, aber mit der gleichen Begründung auch von Gedanken, die über den Schlüssel „Gefühle“ miteinander verknüpft sind.
Als Sitz aller „spontan erreichbaren“ Gefühle ist der „Mandelkernkomplex“ im Gehirn. Von einem „Bauchgefühl“ kann also nicht die Rede sein. Und genau dieser Komplex kann etwas, das ich nun hier zitieren will:
Der Mandelkernkomplex bildet das Zentrum für die Entstehung von Gefühlen. Er ist dafür zuständig, Wahrnehmungen wie Gerüche emotional zu bewerten und daraufhin eine Reaktion auszulösen. Außerdem speichert der Mandelkern im Gehirn die mit Emotionen verknüpften Ereignisse ab.
Beim Thema der Bauchgefühle bringt uns deshalb weder die Philosophie noch die Psychologie weiter. Immer deutlicher wird, dass derartige Prozesse sich gegenseitig beeinflussen, was letztlich wieder heißt: Die eingesammelten Informationen „hängen“ an Schlüsselbegriffen, die wieder zu anderen Informationen führen, und diese wieder zu anderen, bis ein Bild daraus entsteht, dessen Details noch nicht „ganz angekommen“ sind.
Das Geheimnis des Bauchgefühls – teilweise gelüftet
Das „Geheimnis“ des Bauchgefühls ist also die schnelle, wenngleich noch etwas ungenaue Informationsbeschaffung. Der Kybernetiker redet hier gerne von einer „Blackbox“- wir wissen, dass es funktioniert, aber wir kennen die Details nicht, wie es funktioniert.
In verschiedenen populärwissenschaftlichen Schriften wird behauptet, das Geheimnis sei gelöst. In Wahrheit aber ist es anders: Dieses System ist sozusagen der „Schnelltest“ für alle eingehenden Gefahren, aber es ist deshalb nicht die Ursache unserer Gefühle und Stimmungen. Erst durch Vernetzung mit anderen Gehirnteilen wird die Bedeutung der Signale bewertet, die zu Emotionen führen könnten. Oder nochmals mit einem Zitat:
Durch die Verbindung mit anderen Hirnregionen wird hier die Bedeutung verschiedener Signale bewertet und diese werden dann von der Amygdala (zusammen mit dem Hippocampus) über verzweigte Bahnen auf die Großhirnrinde projiziert.
Warum wird das Bauchgefühl so hoch bewertet?
Das Bauchgefühl selbst existiert nicht. Es ist eine Redensart, denn es kommt weder „aus dem Bauch“ noch „ist“ es ein Gefühl. Es ist auch nicht die Sprache des Unbewussten, denn das Unbewusste selbst findet seinen Weg zu uns nur über das Bewusstsein. Wo immer wir vom „Bauchgefühl“ hören, ist eine Art „Ahnung“ gemeint, die ihre Wurzeln eher in der Esoterik hat als
in der Biologie. Denn biologisch sind „Bauchgefühle“ kaum mehr als die Instinkte, die uns die Evolution mitgegeben hat. Sie sind weiterhin in uns, und das sollte uns keinesfalls verwirren.
Manchmal hören wie, das Baugefühl sie eine Art „Intuition“. Das trifft zu, wenn wir „Intuition“ mit „Eingebung“ übersetzen, denn das ist genau das, was unser Leben aufrechterhält. „Eingebung“ ist aber nichts anderes als der vernünftige Gebrauch unseres Gefühlsspeichers. Denn wenn wir aus der Intuition heraus handeln, dann berufen wir uns auf Informationen, die längst abgespeichert sind. Es mag sich dabei um Gefühle, Bilder, Fantasien, Textstellen oder Kombinationen von Informationen handeln. Aber es sind keinesfalls unnatürliche Phänomene, wie oft behauptet wird.
Quellen der Zitate und Fakten:
1. Netdoktor
2. Für das lymbische System - studyfix.
3. Weiterlesen lohnt sich auch bei "Planet Wissen".
Dieser Artikel wurde in verständlichem Deutsch für Lehrende und Lernende geschrieben.