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 Echte Gefühle und wie sie beschrieben werden können.

Äußere und innere Gefühle

Emotionen werden oft als „vielfältige“ Gefühle beschrieben. Dabei verwendet man oft die Begriffe „innere und äußere Auslöser“ („Stimuli“). Was bedeutet dies?

Verarbeitung von Gefühlen mit äußeren Auslösern

Die meisten Gefühle, die uns unmittelbar treffen, sind auf sogenannte „Auslöser“ zurückzuführen, die erkennbar sind. Das sind meist Sinneseindrücke, die bei uns Menschen häufig durch das „Sehen“ also durch „optische Eindrücke“ in unser Gehirn kommen.

Die Emotionen (Gefühle) werden meist von außen ausgelöst

Dann beginnt die Verarbeitung, und wenn diese Eindrücke wichtig sind, ergreift das Gehirn Maßnahmen, die diese Gefühle für uns und/oder andere erkennbar machen. Manche Eindrücke dringen gar nicht erst soweit durch: Sie werden als „unerheblich“ eingestuft. Andere werden „behandelt“, ohne dass sie uns zu Bewusstsein kommen. Das heißt konkret, dass die Reaktionen „automatisiert“ wurden.

Wie aber kommt es zu „inneren“ Auslösern?

Innere Gefühle stammen zumeist aus Erinnerungen an bereits abgespeicherte Gefühle

Das ist eigentlich recht einfach: Unser Gehirn ist ja nicht nur darauf eingerichtet, auf Eindrücke zu reagieren und dann Maßnahmen einzuleiten – sondern auch darauf, „gefühlte“ Eindrücke zu speichern. Hat das Gehirn gerade wenig „zu tun“, dann kann es diese Gefühle wieder wachrufen. Du hast bestimmt schon erlebt, dass du dich plötzlich an Gefühle erinnerst, für die es im Moment keinen Anlass gibt.

Gefahren und Ausnahmen

Das ist völlig normal. Nur in ganz wenigen Fällen erlaubt sich unser Gehirn dabei Sonderfälle – dann durchleben wir Emotionen, die sich steigern oder außer Kontrolle geraten. Solche Gefühle können gefährlich sein, und deshalb beschäftigen sich Ärzte (Psychiater) oder Psychotherapeuten hauptsächlich mit solchen Fällen.

Gefühle – analog und digital

Gefühle - analog und digital - die Umsetzung
In dieser Artikelserie schreibe ich ständig von Gefühlen, die "analog" in unserem Gehirn entstehen und dort auch so abgespeichert werden. Das Gegenteil davon wären „digitale“ Gefühlen, also Gefühle, die wir in Worte und Sätze fassen können und die auf diese Weise auch beschrieben werden können.

„Analoge“ Gefühle sind alle Eindrücke, die wir als Gefühle empfinden können, die wir aber (noch) nicht beschreiben können.

Wenn wir diesem „Eindruck“ einen Ausdruck geben wollen, haben Menschen mehrere Möglichkeiten. Eine davon ist, sie zu beschreiben. Wenn wir das tun, dann setzen wir sie in Zeichen, in diesem Fall in Worte. Das nennt man dann „digital“.

Gefühle analog zu digital umsetzen im Alltag

Die Umsetzung von analogen Gefühlen in Worte ist ausgesprochen schwer. Das betrifft unter den Erwachsenen vor allem Schriftsteller, Patienten der Ärzte sowie Klienten der Psychologen und Berater. Besonders schwierig wird es, wenn das Thema „Gefühle“ oder ein Bereich solcher Gefühle an Grenzen stößt. Das ist oft der Fall, wenn von Gefühlen die Rede ist, über die wir ungern reden oder die als Tabu gelten.

Einfache Unterschiede im Gespräch

Übrigens wird „analog“ oft falsch erklärt. Man kann einen rein „analogen“ Prozess als „stufenlos“ beschreiben. Das bedeutet aber auch, dass alles immer im Fluss ist – so wie die Gefühle. Deshalb versuchen wir, sie zu digitalisieren. „Ich sag dir, welche Gefühle mich jetzt bewegen“ ist digital. „Ich fühle etwas für dich“ ist eine Umschreibung für den Austausch anlaloger Gefühle.

Theorie in der Kommunikation

In der Kommunikation sagt man oft, dass wir „nonverbal“ kommunizieren – das ist analog, weil wir dann eine nicht genau beschreibbare Sprache aus Gestik und Mimik verwenden. „Verbale“ Kommunikation heißt im Gegensatz dazu: Kommunikation durch Worte und Sätze.

In diesem Zusammenhang sollten wir noch einen Blick auf den Unterschied zwischen „inneren“ und „äußeren“ Gefühlen werfen.

Wenn ihr euch dafür, interessiert, wie es funktioniert, Gefühle zu klären und in verständliche Sätze zu verwandeln, dann könnt ihr im Anhang noch mehr darüber lesen.

Falls ihr nur bis hierher gelesen habt: Wenn du wissen willst, welche Ideen wir zu den Gefühlen haben, dann kannst du das in unserem Artikel "Fühlen ist ein wundersames Gefühl" lesen. Darin steht auch, warum wir diesen eigenartigen Titel für die gesamte Serie gewählt haben.

Dieser Artikel wurde in verständlichem Deutsch für Lehrende und Lernende geschrieben.
"Gefühle – analog und digital" vollständig lesen

Fühlen ist ein wundersames Gefühl – und wieso?

„Fühlen“ ist eines der deutschen Wörter mit den widersprüchlichsten Bedeutungen. Am einfachsten erklärt es die Naturwissenschaft: „Was durch die Sinne wahrgenommen werden kann, nennen wir ein Gefühl“. Die Geisteswissenschaft sieht mehr darin: Sie spricht von den Regungen der Psyche und nennt sie „Gefühle“. Entstehen aus einem Gefühl wahrnehmbare Folgen, so sollen wir besser von „Emotionen“ sprechen. Noch im 19. Jahrhundert wurden „Gefühle“ von „Empfindungen“ getrennt. Demnach wurden Empfindungen durch äußere Zustände im Sinnesnerv, Gefühle hingegen durch Zustände im Bewusstsein erzeugt.

Nachdem ich jetzt relativ viele Begriffe auf euch abgeworfen habe, werdet ihr kaum sagen: „Ach, so ist das…!“ Denn die Frage, was denn nun ein Gefühl ist und wie wir über Gefühle sprechen können, ist damit keinesfalls beantwortet. Überhaupt … die Geschichte des Wortes „Gefühle“ im heutigen Sinne ist erstaunlich kurz.

Wofür haben wir eigentlich Gefühle?

Gefühle sind im Ursprung grundsätzliche und lebenswichtige Regungen, die wir auch mit vielen Säugetieren teilen. Sie bestehen im Wesentlichen aus der Wahrnehmung von Grundbedürfnissen. Haben wir genügend Nahrung, Wasser und eine schützende Behausung, so dienen uns die Gefühle hauptsächlich dazu, uns selbst zu erhalten, das soziale Miteinander zu regeln und für Nachwuchs zu sorgen. Der Mensch ist darüber hinaus in der Lage, seine Gefühle „einzuordnen“ und Ihnen einen „Stellenwert“ zu geben.

Gefühle sind Eigenschaften, die die Natur uns gegeben hat und die durch die Evolution geprägt wurden. Sie dienen dazu, die Existenz des Menschen zu sichern, soziale Kontakte einzugehen und für Nachwuchs zu sorgen.


Körper und Gefühle arbeiten nicht grundlos zusammen

Wenn wir von den Wurzeln der Gefühle ausgehen, so befinden wir uns mitten in der Evolution. Wir haben Triebe und Gefühle, die sich bis zum heutigen Tag in Körpersprache ausdrücken. Da Körpersprache in der Natur nicht sinnlos vergeudet wird, muss sie einen Sinn haben oder jedenfalls gehabt haben. Wenn jemand behauptet „Je intensiver … (unsere) Gefühlsregung ist, umso deutlicher reagieren wir“, dann hat er zwar recht. Doch bei all diesen Aussagen sollten wir nicht vergessen, dass unsere Reaktionen einen Sinn haben – denn wenn die Natur oder die Evolution etwas getan hat, dann hatte es einen Sinn. Und daraus folgt: Wir reagieren nicht irgendwie“ körperlich“, sondern wir senden Botschaften aus, indem wir körperlich reagieren. Das Beispiel zeigt, wie schnell wir zu Fehlschlüssen kommen, wenn wir „uns selbst sehen“. Geht man auch nur einen kleinen Schritt weiter, so schließt sich der Kreis. Wie fühlen – und senden dabei sichtbare Botschaften aus, die andere Menschen verstehen können (und offensichtlich verstehen sollen).

Man nennt diesen Vorgang „Kommunikation“,, und er findet immer und überall statt.

Das, was hier gesagt wurde, betrifft also Gefühle, die über das Verhalten für andere erkennbar sind. Und das Thema sollte uns anregen, mehr über unser Verhalten herauszufinden und Kommunikationsprozesse zu verstehen. Gefühle, die sich nicht im Verhalten niederschlagen, sind also zunächst von niemandem erkennbar – außer, wir könnten sie selbst beschreiben. Nach und nach müssen wir nun beginnen, uns mit dem „digitalisieren“ der Gefühle zu beschäftigen – oder mit der Frage, wie man über Gefühle „als solche“ sprechen kann - und das ist wirklich nicht einfach.

Gefühle im historischen Wandel

Überhaupt ist das Gefühl als „menschliche Regung“ erst relativ spät entdeckt worden. Und das „Sprechen über Gefühle“ wurde in früheren Zeiten nur unter Schriftstellern diskutiert, die versuchten, ihnen einen Ausdruck zu geben. Seither werden Gefühle sehr unterschiedlich beurteilt. Mal werden sie ausgesprochen blumig dargestellt, wie etwa in der romantischen Literatur, insbesondere im 19. Jahrhundert. Dann wieder wurden sie aus dem kollektiven Bewusstsein verbannt, tauchten aber immer wieder auf, zum Beispiel in der „Humanistischen Psychologe“, etwa bei Casriel („Die Wiederentdeckung des Gefühls“) oder Perls („Verlier den Verstand und komm zu Sinnen“.)

Die Erklärung des Fühlens - in einem neuen Ansatz

Was hat das alles für uns zu bedeuten? Sind es nur Zeiterscheinungen? Können wir überhaupt erklären, was „die Gefühle mit uns machen.“ Und falls wir es können – wie können wir es anderen mitteilen?

Dabei kommen wir auf einen „ganzheitlichen Ansatz“, den wir aus dem Buch „Die Kybernetik des Gehirns“ entnehmen“:

Jeder Reiz muss sich in einer Reaktion des Organismus fortsetzen und nach außen hin wieder abließen. Aber Empfindungen und damit der Reiz ist (nur dann) der Ausgangspunkt einer Leib-Seele-Reaktion, wenn die Empfindung zugleich gefühlsbetont ist (also) etwas Lockendes oder Abstoßendes für uns hat.

Dieser Satz ist deswegen so aufschlussreich, weil wir daraus entnehmen können:

1. Nicht jeder Reiz von außen erzeugt ein erkennbares Gefühl.
2. Reize müssen offenbar eine Art „Reise“ antreten, bevor sie als Gefühle wahrgenommen werden.
3. Soll es zu Emotionen kommen (also wahrnehmbare Folgen), so muss unsere Gefühlswelt heftig angestoßen werden.


Nehmen wir an, dies wäre der Fall. Dann hätten wir also ein Gefühl, aber wir wären immer noch nicht in der Lage, es einzuordnen. Das ist nur dann verständlich, wenn wir unterstellen, dass Gefühl zunächst immer „analog“ stehen, also sozusagen „fließend und ohne nachvollziehbare Struktur“ in unser Gehirn einfließen. Für die meisten Säugetiere, auch die Primaten, ist das absolut in Ordnung. Die grundlegenden, überlebenswichtigen Gefühle sind dazu da, uns zu nähern, einander abzuweisen oder uns fortzupflanzen. Das muss der Gorilla oder Schimpanse nicht verstehen. Er lebt damit.

Der Mensch will alles genauer wissen – gelingt es?

Der Mensch allerdings will mehr – er möchte sich selbst durchschauen. Einige Jahre lang sprossen „Selbsterfahrungsgruppen“ aus der Bewegung der „Humanistischen Psychologie“. Sie sollte dazu dienen, die eigenen, teils verborgenen Gefühle in der Gemeinschaft zu erforschen. Dabei wurden tatsächlich oft verborgene Gefühle freigelegt, also „erfahren“, aber deswegen noch nicht „verstanden“. Denn immer wieder scheiterte die „Umsetzung“ des Gefühls aus der „Ursuppe“ unstrukturierter Empfindungen in Sprache. Mit anderen Worten: Die Gefühle kommen bei solchen Methoden zwar zum Vorschein, können aber vorerst nur holprig oder gar nicht in Sprache umgesetzt werden. Auf diese Weise kommen sie nicht ins „Archiv“, das heißt, wir können sie nicht in den Teil des Gehirns übertragen, der für das „Einordnen“ zuständig ist. Und wir können sie deshalb auch nicht in Sprache abrufen.

Das ist nicht neu. Schon Goethe soll es gewusst haben, indem er schrieb:

Teilen kann ich euch nicht dieser (meiner) Seele Gefühl.

Es wird gerne auch zitiert als:

„Redet sie Seele, so redet die Seele nicht mehr.“

Seele, Psyche und Co – was ist das genau?

Womit wir bei der Seele wären, die wir auch „Psyche“ nennen oder schlicht: „Die Welt der Empfindungen“. Die Psyche hatte ursprünglich eine eher metaphysische Bedeutung, die Seele hingegen eher eine religiöse. Indessen vermischten sich die Bedeutungen in der Sprache schnell, da die meisten Menschen keine Fremdwörter verwendeten („Psyche“), währen das Bildungsbürgertum solche Worte begierig aufgriff. Das Substantiv „die Psyche“ gehört bereits in 20. Jahrhundert, Ende des 19. Jahrhundert sagte man bestenfalls „Was auf das Seelenleben Bezug hat oder in dasselbe mit aufgenommen ist.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts interessierten sich die Menschen erstmals für das „Psychische“, das auch als „Seelenleben“ bezeichnet wurde. Damals wurde der Begriff „Seelenlehre“ nach und nach durch „Psychologie“ ersetzt.

Zunächst vereinnahmt die Psychologie die Gefühle

Weil sich die Psychologie so intensiv mit der menschlichen Psyche beschäftigt, wird vielfach angenommen, dass diese Wissenschaft besonders kompetent sind, wenn es darum geht, Gefühle zu erklären. Inzwischen sind die Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften aber an einem Punkt angelangt, an dem sie mitreden können. Ein typisches Beispiel dafür ist die Neuropsychologie.

Wie die traditionelle Psychologie Gefühle beschreibt, habe ich an anderer Stelle zusammengefasst.

In dieser Artikelserie findet du auch einen Beitrag, was alles Gefühle genannt wird - du kannst nachlesen, wo der Begriff überall verwendet wird. Wenn du wissen willst, welche Wissenschaften und Denkrichtungen sich mittlerweile mit Gefühlen beschäftigen, dann lies den Artikel "Der Siegeszug des-Begriffs Gefühle und einige Irrtümer darüber."

Zitat von A.F. Marfield "Die Kybernetik des Gehirns", Berlin 1970.

Was alles „Gefühle“ genannt wird – sind es wirklich welche?

Was sind denn nun eigentlich Gefühle? Gilt das Wort „Affekte“ für sie? Oder sind sie „Emotionen“, wie die meisten Wissenschaftler behaupten? Hier findet ihr einige Erläuterungen zu Begriffen, die mit Gefühlen oder Emotionen zu tun haben – aber sind es auch welche? Wir Erläutern einige der Begriffe in einfacher Sprache.

Affekt

Das Wort „Affekt“ hat eine lange Geschichte – es wird heute kaum noch benutzt. Man kann es mit einem „spontanen, grundlosen Fühlen“ übersetzen.

Aus der Lexikonwelt (1896, Brockhaus)

Affekte sind … starke, vorzüglich unvorhergesehene Eindrücke, die in ihren Folgen den Gemütszustand des Menschen berühren und plötzlich verändern.

Affekte sind, psychologisch wie im gewöhnlichen Sprachgebrauch eine schnell vorübergehende Veränderung im Gemütszustand. Bei jedem Affekt, sei er Entzücken oder Entsetzen, Schrecken oder Wut, tritt im ersten Augenblick eine Überraschung ein.


Anwandlung (älterer Ausdruck)

Anwandlungen nannte man früher plötzlich auftretende, als seltsam empfundene Gefühlsregungen.

Außen und innen (wo Gefühle herkommen)

Die meisten Gefühle und Emotionen werden durch äußere Ereignisse ausgelöst, die mit den Sinnen aufgenommen werden und als „Auslöser“ bekannt sind. Manche Gefühle „kommen“ aber auch von innen, ohne dass es einen unmittelbaren Anlass gibt.

Bauchgefühl (unklare Bezeichnung)

Bauchgefühle sind kaum mehr als Meinungen. Man sagt „Bauchgefühle“, weil Magen und Darm bei manchen Gefühlen heftig gereizt werden. Manche sagen auch Bauchgefühle, wenn sie ein unbestimmtes Gefühl haben, dass sie (noch) nicht beschreiben können.

Emotionen (Gefühle in Bewegung)

Emotionen sind die Auswirkungen von bestimmten Gefühlen, die sich beschreiben lassen. Sie sind beispielsweise im Verhalten zu erkennen oder in bestimmten körperlichen Merkmalen. Sie werden von Reizen angeregt, von Neurotransmittern „auf den Weg gebracht“, und sie können bewusst wahrgenommen werden. Dabei ist es auch möglich, sie zu beeinflussen. Es gibt unterschiedliche Meinungen zum Thema, aber generell sind Emotionen immer Gefühle, die in Bewegung sind.

Etikettierung (der Gefühle)

Etikettierung nennt man einseitige, meistens vorschnell vergebene Bezeichnungen für Gefühle, Emotionen und Eigenschaften. Man sagt auch „Zuweisungen“, wenn man einen Menschen beispielsweise als „gefühlskalt“ abstempelt. Auch die Psychologie neigt dazu, Gefühle zu etikettieren.

Gemüt (Eine Art Grundhaltung zu Gefühlen)

„Das Gemüt“ war früher üblicher als „das Gefühl“. Das Gemüt war sozusagen der Gegenpol zum Geist und zum klaren Denken. Der Begriff wurde Ende des 19. Jahrhundert kaum noch gebraucht, lebte aber wieder stark auf als „Gemütsbewegung“. Damit bezeichneten Lexika den „Ausdruck des beseelten Organismus“ innere Vorgänge äußerlich anzuzeigen.

Herzensangelegenheiten (Gefühle aus dem Herzen)

Als „sehen“ oder „denken“ mit dem Herzen wurden lange Zeit „warme, positive Gefühle“ bezeichnet. Im Volksmund und bei Dichtern ist dies immer noch üblich – wissenschaftlich hat es keine Grundlage.

Meinungen und Ansichten, Gefühle genannt

Manche Gefühle sind gar keine – zum Beispiel, wenn wir sagen: „Ich habe das Gefühl, dass er/sie nicht die Wahrheit sagt.“ Das kann eine Empfindung, eine Meinung oder eine Ansicht sein.

Gefühle als unklare Begriffe

„Gefühle“ sind eine Art Überbegriff für allerlei „psychische“, Wahrnehmungen steht – nach religiöser Auffassung auch für „übersinnliche“ Wahrnehmungen. Als „Gefühle“ werden im Volksmund auch Triebe, Regungen, unklare Zustände oder unerklärbare Phänomene bezeichnet. Deshalb benutze ich in meiner Schriftenreihe oft das Wort „Emotionen“, das meiner Ansicht nach immer für „Gefühle in Bewegung“ benutzt werden sollte.

Gefühlskitsch

Gefühlskitsch nennt man auch „plakative Gefühle“. Meistens handelt es sich um recht komplizierte Gefühlslagen, aus denen ein winziger Teil herausgenommen wird und einseitig dargestellt wird. (Kitschromane).

Gemischte Gefühle (Mixed Emotions)

Gemischte Gefühle“ treten auf, wenn wir zwei „große“ Gefühle gleichzeitig erleben, etwa Neugierde und Angst. Einige Forscher sagen, dass sie völlig normal sind, andere denken, dass sie gefährlich sein können. Nur wenige Forscher behaupten, dass sie nicht wirklich existieren. Unabhängig davon haben die meisten Menschen schon einmal gemischte Gefühle erlebt, zum Beispiel, wenn wir schwerwiegende Entscheidungen fällen müssen. Dazu haben wir noch einen ausführlichen Meinungsbeitrag.

Meinungen und Ansichten, Gefühle genannt

Manche Gefühle sind gar keine – zum Beispiel, wenn wir sagen: „Ich habe das Gefühl, dass er/sie nicht die Wahrheit sagt“. Das kann eine Empfindung, eine Meinung oder eine Ansicht sein.

Persönlichkeitsmerkmale

Persönlichkeitsmerkmale sind psychologisch gesehen Eigenschaften der Person, die wir über lange Zeit beibehalten und die sich häufig beobachten lassen. Diese Merkmale sind also keine „Gefühle“ sondern „Eigenschaften“. Sie können aber Verhaltensweisen widerspiegeln, die Gefühle beinhalten.

Psychisch oder Seelisch?

Psychisch ist im Sprachgebrauch nahezu alles, was nicht eindeutig als körperlich oder geistig beschrieben werden kann. „Psychisch“ wird mehr mit „seelisch“ assoziiert, wobei die Seele eher der Religion, die Psyche eher der Gemütsverfassung zugerechnet wird. Der richtige Gebrauch wäre also „emotional“ oder eben „Emotionen“, also weder „seelisch“ noch „psychisch“, wenn Gefühle betroffen sind.

Stimmungen

Ein Teil der „Gefühle“, die wir zu haben glauben, sind Stimmungen. Stimmungen sind keine Gefühle, können aber mit Emotionen verbunden sein.

Temperamente

In früheren Zeiten ordnete man den menschlichen Temperamenten, von denen es nur vier gab, auch Gefühle zu. Die Heiterkeit (Freude) wurde dem Sanguiniker zugeschrieben, die Trägheit und die Abneigung dem Phlegmatiker, die Trauer der Melancholiker und die Erregbarkeit (auch Wut) dem Choleriker. „Temperamente“ werden auch heute noch manchmal als Gefühle bezeichnet.

Wertungen von Gefühlen

Gefühle gehören zum Menschsein und sind ganz offensichtlich wichtig, um unser Leben zu gestalten. Aus technisch-naturwissenschaftlicher Sicht haben wir kein Recht, sie zu beurteilen, sie aufzuwerten oder abzuwerten. Insofern sollten wir uns hüten, Gefühle in „Positiv“ und „Negativ“ einzuteilen.

Hinweis für Leserinnen und Leser, Lehrende und Lernende

Wenn du unsicher bist, ob etwas als Gefühl zählt, als Emotion oder als etwas ganz anderes, kannst du in diesem Blog nachlesen oder im Internet eine wissenschaftliche Seite benutzen, die dies ausführlicher erklärt.

Ich empfehle den "Dorsch", hier am Beispiel des Wortes "Emotionen"