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 Echte Gefühle und wie sie beschrieben werden können.

Emotionen einfach erklärt

Viele Menschen fragen: Was sind eigentlich Emotionen? Beim Erklären wird oft angenommen, dass Gefühle und Emotionen nur zwei verschiedene Namen für dieselbe Sache sind. Ich will versuchen, euch den Unterschied zu erklären.

- Emotionen sind innere Regungen, die andere an dir erkennen können.

- Du kannst sie auch an anderen erkennen.

- Sie bestehen aus einer Mischung aus angeborenem oder erlerntem Verhalten.

- Hinter den Emotionen stehen biochemische Prozesse und psychische Empfindungen, die wir auch als Gefühle bezeichnen.

- Das heißt: Wir können andere anhand ihrer Emotionen einschätzen und wir können ebenso lernen, uns selbst auf diese Weise einzuschätzen.

- Es heißt aber auch: Emotionen lassen sich kontrollieren. Das tun die Menschen nahezu alle. Das, was sie dabei tun heißt ganz allgemein „Kultur“. Sie beschreibt das erwünschte Verhalten im Umgang miteinander.

- Was auch bedeutet: Es ist ziemlich schwierig, die echten Gefühle herauszubekommen.

Gefühle fließen - wenn du sie festhalten willst, benötigst du Worte

Wenn du deine Gefühle in Worte fassen kannst, lernst du etwas über dich selbst – das ist das Wichtigste. Gefühle auszutauschen oder jemand andrem verständlich zu machen, ist wesentlich schwieriger.

Dieser Artikel ist ein Versuche, den Unterschied zwischen Gefühlen und Emotionen in einfacher Sprache zu erklären. Dazu musste ich viele komplizierte Begriff weglassen, die Wissenschaftler gerne benutzen. Wir haben dazu etwas mehr aus psychologischer Sicht in einfacher Sprache.

Emotionen – wie Psychologen sie heute sehen

Funktion des Sehens und der Einordnung der Eindrücke - aus den Aufzeichnungen des Arztes Fritz Kahn.

Der Artikel "Emotionen – wie Psychologen sie heute sehen" wurde 2025 in einfacher Sprache verfasst.

Was unser Gehirn mit all den Impulsen macht, die wir aus der Umwelt empfangen, wirklich an „Emotionen“ erzeugt, wissen wir nicht. Die Psychologie nimmt an, dass es sich dabei um einen „komplexen Vorgang handelt“. Er lässt sich also deswegen schwer beschreiben, weil er teils aus bekannten, teils aber auch aus unbekannten Komponenten besteht.

Was passiert, bevor wir Emotionen haben?

Das von mir mehrfach beschrieben „Black-Box-System“ ist bestens geeignet, dies zu zeigen: Wir wissen, was in unser Gehirn „eingefüttert“ wird, und das können wir such beschreiben. Wir wissen aber nicht genau, was unser Gehirn damit „anstellt“. Andererseits können wir aber erfahren, was dabei „herauskommt“. Typisch und allgemein bekannt ist das „Erröten“.

Man nennt diese Art von Emotionen „Verhaltenskomponenten“, zu denen alle körperlichen Reaktionen gezählt werden können, die auf eine Gefühlslage hinweisen. Beispielsweise Gestik und Mimik, Schwitzen und Erröten, weiche Knie oder erkennbarer Stolz, ebenso wie Körperhaltungen, die zeigen, dass wir uns öffnen oder verschließen.

Rückwärtsgang: Von Emotionen auf das "Fühlen" schließen?

In der vereinfachten, volkstümlichen Psychologie versucht man, den Rückschluss zu finden: Wir erröten, also schämen wir uns. Wir erzittern, also fürchten wir uns. Wir fürchten uns vor zu viel Aufmerksamkeit, also machen wir uns klein.

Ein psychologisches Lexikon weiß darüber allerdings, dass man von solchen „Verhaltenskomponenten“ nicht auf das tatsächliche Fühlen schließen sollte. Letztlich bedeutet dies, dass unser Verhalten zwar unsere Emotionen bildhaft zeigt, aber nicht immer unsere „inneren“ Gefühle ausdrückt. Wir haben ja unser ganzes Leben lang gelernt, unsere Emotionen an die Situation anzupassen, also nicht „mit der Tür ins Haus zu fallen“ oder auf keinen Fall unsere Gefühle schonungslos zu offenbaren.

Das Lexikon sagt darüber aus:

Emotionen haben eine wichtige Bedeutung für Motivationsprozesse. Sie leiten zielgerichtetes Verhalten ein und begleiten es.

Mit anderen Worten: Emotionen können auch zur Manipulation eingesetzt werden.

Die Schwierigkeit: Wirkliche Gefühle erleben und darstellen

Psychologen stellen ich häufiger die Frage: „Wie werden Gefühle erlebt?“ Und sie versuchen, darauf Antworten im Gespräch mit Personen zu finden. Ähnliche Fragen stellen sich Schriftsteller, die Gefühle ausführlich beschreiben wollen.

Dieser Teil ist mit Sicherheit schwierig, weil im Grunde nur die einzelne Person wissen kann, was sie „wirklich fühlt“, und nur sie kann diese Gefühle wirklich beschreiben. Für Schriftsteller gilt deshalb bei Gefühlen: „Show, don’t tell. Das bedeutete, die Gefühle bildhaft zu beschreiben, was wieder nur gelingt, wenn der Autor oder die Autorin auf das Verhalten und/oder die körperlichen Empfindungen zurückgreift.

Gefühle - in einfachem Deutsch
Dieser Text wurde in einfachem Deutsch geschrieben. Er entspricht den neuesten Betrachtungen zum Thema.

Zitat: Dorsch
Bildquelle: Aus den Aufzeichnungen des Arztes Fritz Kahn, Internet-Archiv

Emotionale Verfügbarkeit - ein Unwort, wenn ihr ein Paar werden wollt

Emotionen, Schönheit, Sex - alles "verfügbar"?
Der Begriff „emotionale Verfügbarkeit“ ist, ebenso wie das Gegenteil, die „emotionale Nichtverfügbarkeit“, eine grobe Verallgemeinerung. Sie hat in der Psychologie ihren Platz, wenn von Kindern die Rede ist, deren Eltern „gefühlsmäßig“ für sie „nicht erreichbar sind.“

Emotionale Verfügbarkeit


Was der Begriff „emotionale Verfügbarkeit wirklich bedeutet

Was die Beziehungen Erwachsener zueinander angeht, so ist folgender Satz gleichfalls richtig (1):

Emotionale Nichtverfügbarkeit beschreibt die Unfähigkeit, emotionale Bindungen in Beziehungen aufrechtzuerhalten. Da es schwierig ist, eine gesunde Beziehung ohne eine emotionale Verbindung zu führen, neigen solche Menschen dazu, Beziehungen als Herausforderung zu empfinden.

Setzt man statt „verfügbar“ nun „bereit“ ein, so ergib sich:

Wer nicht bereit ist, sich auf emotionale Bindungen einzulassen, empfindet Beziehungen oft als Aufgaben, die für ihn schwer zu bewältigen sind. (2)

Einfache Sätze zeigen uns die Wahrheit hinter "emotionale Verfügbarkeit"

Wenn wir den zuvor geschriebenen Satz in beide Richtungen ergänzen, umkehren würde dies heißen:

Wenn jemand in einer Beziehung bestimmte Gefühle zeigt, empfindet, sendet oder empfängt, dann wird diese Person dadurch bereichert. Wem dies jedoch nicht gelingt, der sieht die Beziehung überwiegend als Schwierigkeit an.

Wir könnten natürlich auch sagen: Wenn in einer Beziehung keine Gefühle füreinander aufkommen, dann ist es keine Beziehung.

Jedenfalls sind wir jetzt auf der richtigen Spur.

Es gibt keine emotionale Verfügbarkeit

Nun werden sich manche wundern – warum gibt es etwas nicht, was angeblich „in aller Munde“ ist?

Ganz einfach: Weil „Verfügbar“ bedeutet, dass etwas vorhanden ist, was andere Nutzen können – und zwar so, dass jederzeit Zugriff darauf besteht. Die Barriere für den Zugriff ist stets der Preis – also das, was wir im Tausch dafür bezahlen müssen. In der Liebe wäre es beispielsweise eine gleiche oder ähnliche Zuneigung. Das bedeutet nun aber, dass Gefühle eben nicht verfügbar sind, sondern erworben werden – und zugänglich sind sie nur, wenn man den „Preis“ bezahlt, der dafür üblich ist.

Kein Recht auf den Zugriff zu den Gefühlen anderer

Es gibt also kein Recht auf den „Zugriff“ – und das weiß wirklich jede Frau und jeder Mann. Dabei ist sehr merkwürdig, dass bei Emotionen die Worte „Zugriff“ oder „Verfügbarkeit prüfen“ positiv gesehen werden. Würde es um sexuelle Handlungen gehen, so wäre „sexuelle Verfügbarkeit prüfen“ ein absolutes Unwort. Wenn Frau oder Mann bereit sind, Gefühle oder Sex zu schenken, dann ist das ihre eigene Entscheidung. Es ist keinesfalls eine Frage der Verfügbarkeit.

Die Damen und Herren, sie sich als Psychologen oder Soziologen verstehen, sollten das wissen – und das ist meist auch der Fall. Doch es scheint zumindest so, als ob einige Personen aus dem esoterischen Umfeld dem missverständlichen Begriff „emotionale (Nicht)Verfügbarkeit“ benutzen, um ihre Lehren als „Wissenschaft“ zu deklarieren.

Wir haben uns bei diesem Artikel bemüht, alles in verständlichem Deutsch zu schreiben. Er enthält allerdings Zitate aus einem Fachbereich oder nutzt ein entsprechendes Vokabular und wendet sich vor allem an Leserinnen und Leser, die ihr Wissen vertiefen wollen. Der Beitrag enthält Meinungen, die möglicherweise von offiziellen Lehrmeinungen abweichen.

(1) Quelle des Zitats: Healthline
(2) Als „Emotionen“ bezeichnet man den sichtbaren (erkennbaren) Anteil der Gefühle.

Hilfe – ich habe Gefühle

Keine Gefühle zu haben ist auch keine Lösung
Menschen haben ständig Gefühle oder Emotionen. Mal wirken sie im Verborgenen, dann wieder treten sie offen hervor. Und mal sind sie uns dienlich, dann wieder sind sie lästig. Doch alle Gefühle sind Teil des Lebendigen. Es ist also völlig unsinnig, sie in „gut“ oder „schlecht“ einzuteilen. Dieser Artikel befasst sich damit, was passiert, wenn deine Gefühle „machen, was sie wollen“ und du fürchtest, die Kontrolle zu verlieren.

Früher hat man Gefühle der Seele, dem Herzen oder dem Bauch zugeordnet. Heute sind sie in ein Gebilde abgewandert, das wir „die Psyche“ nennen.

Was ist die Psyche, und wo sitzt sie?

Gegenwärtig ist die Wissenschaft der Meinung, dass „die Psyche“ einerseits aus Körper, dann aber auch aus Geist und schließlich aus sozialen Komponenten (Beispielsweise der Familie) besteht. Man hat also drei Ansatzpunkte, um auf „die Psyche“ Einfluss zu nehmen- und das wird auch getan. Einmal durch uns selbst, dann, wie bereits erwähnt, durch Menschen, die uns nahestehen, und dann durch Helfende von außerhalb: Freunde, Berater, Selbsthilfegruppen, Psychologen und Psychiater.

Wie erkennst du ein Problem mit der Psyche?

Die Frage, wann eine Störung vorliegt, ist im Grunde einfach zu beantworten: Wenn wir ein Problem haben, bedeutet dies, dass alle „automatisierten“ Lösungen versagt haben. Das heißt vor allem, dass die natürliche Selbstregulation vorübergehend oder nachhaltig außer Kontrolle geraten ist. Das entspricht in etwa der Mehrheitsmeinung. Es lässt sich auch einfacher sagen:

Wenn du unter einer Emotion oder einem Verhalten leidest und du dich dadurch in deinem Wohlbefinden erheblich gestört oder verwirrt fühlst, dann könnte es sich um eine „psychische Störung“ handeln.

(Aus dem Gelehrtenjargon angepasste, vereinfachte Erklärung)

Die Helfer und was sie für dich tun können

Freunde und Personen, die zuhören können

Die übliche Methode, psychische Probleme abzuklären, besteht in Gesprächen mit Freunden und Personen, die gut zuhören können und nicht werten, was du ihnen mitteilst. Zu einem Teil werden die Probleme dabei auch aufgelöst. Eine Abwandlung davon findest du in Selbsthilfegruppen.

Systematische Problemlösungen

Leider lassen sich nur recht wenige Probleme durch „Problemlösungsstrategien“ lösen. Zumeist handelt es sich dabei um Gefühle, in die du selbst einen „Knoten“ eingearbeitet hast. („Ich gerate immer an denn Falschen“).

Lösungen mithilfe von Psychotherapeuten und Psychiatern

Die Psychiatrie ist ein Fachgebiet der Humanmedizin, dass sich mit der psychischen Gesundheit beschäftigt. Das Hauptinteressengebiet der Psychiatrie sind „psychische Störungen“, die manchmal auch als „psychische Erkrankungen“ bezeichnet werden.

Was aber ist Psychotherapie? Auch sie beschäftigt sich ja mit „Störungen“ der Psyche, aber sie geht dabei anders vor.

Traditionell werden Tiefenpsychologie und Psychoanalyse verwendet. Beide Richtungen versuchen, die Vergangenheit zu durchleuchten und damit die Ursachen der heutigen Störungen herauszufinden.

Heute wird häufig die Verhaltenstherapie empfohlen, die für „problematische Verhaltensweisen“ eingesetzt wird. Im Grund handelt es sich dabei darum, das erlernte Verhalten durch ein neues, geeigneteres Verhalten zu verändern.

Systematische Therapien werden überwiegend auf Gruppen (Familien) angewendet. Sie beziehen die soziale Umgebung mit ein, da sich das Individuum und die Gruppe negativ wie positiv beeinflussen können.

Die klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie ist in Deutschland kaum zu finden, spielt aber in anderen Ländern eine große Rolle. Ihre „kleine Schwester“, die nicht-direktive Beratung wird allerdings in nahezu allen Ländern verwendet. Sie nutzt die Selbstregulierungskräfte, die weiterhin vorhanden sind, die aber durch die Lebensumstände verschüttet wurden.

Es gibt viele Therapien - nicht alle werden vom Gesundheitssystem unterstützt

In Deutschland werden nur wenige Methoden der Psychotherapie vom Gesundheitswesen unterstützt. Allerdings gibt es deutliche mehr psychotherapeutische Schulen. Vor einigen Jahren waren es sogar so viele, dass man von einer Inflation der Therapieformen sprach. Wie verhält es sich damit?

Psychotherapie - viele Wege, aber ein Ziel

Ob die Methode, nach der Psychotherapeuten handeln, entscheidend für den Erfolg ist, wird immer wieder diskutiert. Neben dem Therapieansatz scheint es dabei eher auf die Persönlichkeiten der Therapierenden als auf deren Methoden anzukommen. Behauptet wird sogar, dass die Allianz von Therapeut(in) und Patient(in) entscheidend für den Erfolg einer Therapie ist. Allerdings wird dies innerhalb der Psychotherapie auch kontrovers diskutiert. Eine kurze Übersicht zu psychologisch-technischen Methoden für den Erfolg biete ich im Anhang.

Zuletzt will ich noch den Satz eines älteren Arztes beisteuern, der mir diesen Hinweis mitgab:

Die Heilung kann durch die Therapiemethode, trotz der Therapiemethode oder unabhängig von der Therapiemethode erfolgen.

Aus beiden Sichtweisen ergibt sich, dass die beste Aussicht auf Heilung bei psychischen Problemen nicht von der Methode abhängig ist, die verwendet wird. Dazu der renommierte Psychoanalytiker Alfred Pritz:

Für den therapeutischen Effekt ist nicht in erster Linie die Schule entscheidend, sondern die therapeutische Beziehung. Es ist auch bekannt, dass sehr viele Patienten nicht einmal wissen, welche Methode der Therapeut anwendet. Sie wissen nur, „er spricht mit mir“. Und das genügt erst einmal.

Ich denke, diesen Gedanken kann ich euch in jedem Fall noch mitgeben.

Dieser Artikel wurde in verständlichem Deutsch für Lehrende und Lernende geschrieben. Er basiert auf Aussagen von Fachleuten. Beim Thema lässt sich aber nicht ausschließen, dass es abweichende Meinungen gibt.

Erklärung zum Inhalt
Dieser Artikel enthält keine medizinischen Ratschläge. Wir empfehlen dir, mit deiner Ärztin oder deinem Arzt über Störungen der psychischen Befindlichkeit zu sprechen.
Zuverlässige Quellen:
Recht genaue, verständliche Informationen findest du bei der AOK, soweit du Informationen suchst, die deutschen Verhältnissen entsprechen
Wissenschaftlich, hauptsächlich auf Kinder und Jugendliche bezogen- bei Springer Medizin
Sehr ausführlich und detailliert bei Netdoktor

Soweit Psychotherapie betroffen ist:

Was tatsächlich wirkt - spektrum
Ärzteblatt (Entwicklung der Psychotherapie in den USA)
Verwendet wurden ferner Aussagen oder Zitate von Burkhard Peter (über die Therapeuten-Persönlichkeit) und Alfred Pritz (via dpa) über therapeutische Lehren) und von einem älteren Allgemeinmediziner, den ich nicht nennen will.
Bild: © 2024 nach einem Foto von sehpferd.


Zum Anhang: "Hilfe – ich habe Gefühle" vollständig lesen