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 Echte Gefühle und wie sie beschrieben werden können.

Gefühle und Gemeinschaft – wie funktioniert das?

Gefühle und Gemeinschaft – wie funktioniert das in der Wissenschaft?

Gefühle „für sich alleine“ zu haben ist selten und es macht oft Angst, weil du denkst, dass bei dir etwas nicht in Ordnung ist. Wenn du mit anderen darüber redest, dann merkst du, dass sie auch Gefühle haben, die ganz ähnlich sind wie unsere eigenen. Eine Wissenschaft, die dies erforscht, heißt Emotionssoziologie. Das bedeutet, dass sie Gefühle untersucht, die aus der Person (also dem, was in dir steckt), deinem Körper (der Gefühle ausdrückt) deiner Umgebung (z.B. Schule) und der Kultur bestehen, in der du aufgewachsen bist. Das kann die Kultur deines Elternhauses, deiner Wohnumgebung, deines Landes oder deiner Religion sein.
Die „Emotionssoziologen“ wollen wissen, welche Zusammenhänge es zwischen den vier Teilen gibt, und deswegen forschen sie darüber. Man kann auch sagen: Die Emotionssoziologen erforschen Gefühle, aus der Sichtweise der Gesellschaftsforschung (Soziologe) und der Kultur, interessierten sich aber auch dafür, was dabei mit unserem Körper und unserer Psyche los ist.

Wenn du das Wort Gemeinschaftsgefühle hier gesucht hast: Gemeinschaftsgefühle sind Gefühle, die du hast und noch mindestens eine andere Person, vielleicht sogar eine Gruppe. Man sagt dazu auch, dass sich alle innerlich miteinander verbunden fühlen.

Dieser Artikel wurde in vereinfachtem Deutsch für Lernende ab 10 Jahren geschrieben. Eine ausführliche Version für Lehrende und Lernende liegt ebenfalls vor.

Wie ist das eigentlich mit „einander mögen“ - und wie mit der Liebe?

Die Erwachsenen reden ganz viel von der „Liebe“. Manche von ihnen glauben, sie wüssten ganz genau, was Lieben ist, und schreiben Bücher darüber. Aber was die Liebe wirklich ist, das steht nicht in den Büchern. Forscher haben über 100 Möglichkeiten aufgeschrieben, was sie über die Liebe festgestellt haben, und das, was darin steht, kannst du nicht aussuchen wie Kochrezepte. So viel können wir aber sagen: Liebe ist das Gefühl, einander zu mögen.

Machen wir es kurz. Das Gefühl, einander zu mögen, können wir nicht genau erklären. Weder für Grundschüler noch für ältere Schüler – und für Erwachsene auch nicht. Trotzdem haben wir beschlossen, es hier mal mit einfachen Worten zu versuchen.

Lieben heißt vor allem, gerne mit jemandem zusammen zu sein

Wenn du gerne mit einem anderen Schüler/einer anderen Schülerin zusammen bist, mit ihm oder ihr deine kleinen Geheimnisse teilst, dann ist das schon etwas Besonderes. Je mehr du dabei eine dicke Freundschaft entwickelst, umso lieber habt ihr euch. Auch für Erwachsene gilt das: Wenn sie sich miteinander wohlfühlen, dann mögen sie einander. Unsere ganze Welt lebt davon, dass sich Personen mögen – und wenn sie sich sehr gerne mögen, dann ist es eine „innige Freundschaft“. Liebe ist etwas mehr als eine innige Freundschaft, aber das, was sie „mehr“ ist, macht die Liebe auch schwieriger. Jemanden „wirklich ganz doll gerne zu haben“ ist schon ein Wort für „Liebe“. Und je lieber du jemanden hast, umso mehr möchtest du, dass er oder sie nur zu dir eine so enge Freundschaft pflegt.

Die Sache mit dem „Mögen“ oder mit der „Liebe“ ändert sich – meistens schon während der Schulzeit. Aber das Grundgefühl, „gerne mit jemandem zusammen zu sein“, das bleibt.

Und die Zukunft? Verändert sich das?

Egal, wie alt du bist und wie du dich veränderst: Der Wunsch, dass jemand dich gerne hat, der bleibt. Und wahrscheinlich möchtest du selbst auch jemanden gerne haben.

Was anders wird? Einmal ist es die Natur, die auf dich einwirkt. Das hat etwas mit dem „Erwachsenwerden“ zu tun. Dabei sorgt die Natur dafür, dass sich deine Gefühle weiterentwickeln. Soweit dies „nur Bio“ ist, heißt das „Pubertät“ und ist leicht erklärbar. Wenn du es aber selbst erlebst, wird es verworren und aufregend. Das ist absolut normal, aber trotzdem manchmal schwierig. Was die Natur getan hat, kann sich auf deine Beziehungen zu Freunden oder Freundinnen auswirken.

Lernen, was du magst und wen du magst

Bei allem, was sich ändert, bleibt die Art, in der du Liebe kennengelernt hast. Sie geht sozusagen auch in die erwachsene Person ein. Im Grund ändert ich nur, dass deine Gefühle heftiger werden, aber sonst bleibt alles, wie es war. Wenn du selber einen Partner oder eine Partnerin für dein Leben nach der Schule oder der Berufsausbildung suchst, nützen dir die Freundschaften, die du schon als Schüler(in) hattest.

Dies ist eine Version des Artikels für junge Schüler udn Schülerinnen in einfacher Sprache. Für ältere Schüler und Schülerinnen sowie für Lehrende existiert der Artikel auch in einer erweiterten Version.

Dieser Artikel für Schüler wurde 2024 zur Online-Reihe "Fühlen ist ein merkwürdiges Gefühl" hinzugefügt. Er ist nach Ansicht von sehpferd auch für Grundschüler geeignet.