Die ungewöhnliche starke Wirkung von Tränen
Wenn wir weinen, verraten wir mehr von unseren Empfindungen als es im Alltag üblich ist. Zumeist haben wir sie nicht unter Kontrolle: Wir brechen in Tränen aus, wenn wir „etwas „Bewegendes“ erleben, sehen oder hören. Die meisten Menschen interessiert, warum sie selber weinen – und um das herauszufinden, müssen wir in die Evolution abtauchen.
Forscher vermuten, dass wir bestimmte Sozialkontakte damit befeuern, oder wie „Quarks“ schreibt (1):
Weinen ist also auch ein Mittel, etwas im gegenseitigen Verhalten „in Ordnung zu bringen“. Wir verraten viel von unserem Wesen, noch mehr aber von unseren Schwächen, wenn wir weinen. Hinzu kommt, dass wir uns solidarisch mit anderen fühlen können, wenn wir etwas gemeinsam beweinen.
Viele Gründe führen zu spontanen Tränen - auch psychischer Druck
Meistens werden Tränen durch Mitgefühl ausgelöst, aber sie dienen durchaus auch als Beweis für Reue. Sogar ein unverhofftes Glück kann uns „zu Tränen rühren“. Manche Menschen bestehen darauf, sich einmal „richtig ausheulen zu können“, um wieder „zu sich zu finden“. Unzweifelhaft haben viele Menschen auch „Schmerz und Tränen“ im Doppelpack erlebt. Bei physischem Schmerz, der zu Tränen führt, runzeln die Beobachter gerne die Stirn. Auf der anderen Seite gibt es durchaus Bemühungen, den psychischen Druck zu erhöhen, um einen Tränenausbruch zur „Heilung“ zu nutzen. „Peeling The Onion“ (2) und andere Methoden werden (meist verfälscht und übertrieben) durchaus von selbst ernannten Heilern genutzt.
Das Weinen - eine Folge menschlicher Evolution
Üblicherweise werden die Gründe für das Weinen in der Menschheitsgeschichte gesucht: Wir weinen nicht für uns selbst. Ähnlich wie beim Erröten hat das Weinen nur einen schwachen Effekt, wenn wir allein sind. Wenn die Tränen tropfenweise im Kopfkissen versinken, interessiert sich niemand dafür. Brechen sie aber aus den Augen hervor und fließen sie sichtbar über die Wangen, so können wir damit durchaus Mitleid erregen. Oder echte Reue zeigen, falls euch das besser gefällt.
Haben Tränen einen Sinn - und welcher könnte es sein?
Warum Menschen zu Tränen gerührt werden wollen? Manche von ihnen glauben, dass sie eine „reinigende“ Wirkung haben. Andere glauben, dass in ihnen Pheromone enthalten. Im sozialen Bereich zeigen wir mit den Tränen, dass wir verletzlich sind. Und während wir weinen, lösen wir in anderen Menschen Gefühlen aus. Wir haben die Hoffnung, in unserem Leid verstanden zu werden, Milde erwarten zu können, getröstet zu werden oder Hilfe zu bekommen.
Allerdings sind die Reaktionen des sozialen Umfelds oft nicht eindeutig, und sogar die Einschätzung der weinenden Menschen sind unterschiedlich. Denn einerseits erkennt man hinter den Tränen aufrichtige Gefühle, andererseits aber auch Schwächen. Und nicht zuletzt gibt es Menschen, die in ihr Verhaltensrepertoire auch Tränen eingearbeitet haben. Sie versuchen, mit vorgeblicher Hilflosigkeit, Schwäche und Tränen zu manipulieren.
Menschen, die häufig weinen, sagen von sich, sie hätten „zu dicht am Wasser“ gebaut. Sie gelten als sensibel und schämen sich oft, so schnell in Tränen auszubrechen. Dieser Umstand erzeugt „gemischte Gefühle“ und schadet gelegentlich, weil andere an ihrem Selbstbewusstsein zweifeln.
Auf der anderen Seite finden wir Menschen, die selten weinen. Das hat wenig mit Gefühlskälte zu tun, sondern gilt als Folge der Kultur oder des persönlichen Lernens. Wenn das Weinen offensichtlich nichts auslöst, die Situation verschlimmert oder gar Nachteile bringt, verlernen wir zwar keine Gefühle – wir versuchen aber, sie besser zu beherrschen.
Weinen oder nicht weinen – ist das die Frage?
Gefühle zuzulassen, hervorzubringen oder zu beherrschen sind drei Methoden, um mit sozial wirksamen Emotionen umzugehen. Wie du das bewerkstelligst oder „verkraftest“ liegt bei dir. Selbst, wenn du deine eigenen Gefühle nicht kontrollieren möchtest, hilft dir das Wissen über Tränen gelegentlich, um weinende Menschen beurteilen zu können.
Quellen: Vielfältig, teils Praxis, teils Theorie.
(1) Zitat dazu aus: Quarks.
(2) Abgeleitet aus der Theorie des "Zwiebelschälens", das in der Gestalttherapie verwendet wird, aber in Varianten auch in der Esoterik angewendet wird.
Bild: liebesverlag-archiv, anonym, stilisiert
Dieser Artikel wurde in verständlichem Deutsch für Lehrende und Lernende geschrieben. Er könnte Meinungen enthalten, weil es für Tränen keine eindeutige wissenschaftliche Erklärung gibt.
Forscher vermuten, dass wir bestimmte Sozialkontakte damit befeuern, oder wie „Quarks“ schreibt (1):
Die Hauptfunktion des Weinens besteht also vermutlich darin, soziale Bindungen und gegenseitiges prosoziales Verhalten zu fördern.
Weinen ist also auch ein Mittel, etwas im gegenseitigen Verhalten „in Ordnung zu bringen“. Wir verraten viel von unserem Wesen, noch mehr aber von unseren Schwächen, wenn wir weinen. Hinzu kommt, dass wir uns solidarisch mit anderen fühlen können, wenn wir etwas gemeinsam beweinen.
Viele Gründe führen zu spontanen Tränen - auch psychischer Druck
Meistens werden Tränen durch Mitgefühl ausgelöst, aber sie dienen durchaus auch als Beweis für Reue. Sogar ein unverhofftes Glück kann uns „zu Tränen rühren“. Manche Menschen bestehen darauf, sich einmal „richtig ausheulen zu können“, um wieder „zu sich zu finden“. Unzweifelhaft haben viele Menschen auch „Schmerz und Tränen“ im Doppelpack erlebt. Bei physischem Schmerz, der zu Tränen führt, runzeln die Beobachter gerne die Stirn. Auf der anderen Seite gibt es durchaus Bemühungen, den psychischen Druck zu erhöhen, um einen Tränenausbruch zur „Heilung“ zu nutzen. „Peeling The Onion“ (2) und andere Methoden werden (meist verfälscht und übertrieben) durchaus von selbst ernannten Heilern genutzt.
Das Weinen - eine Folge menschlicher Evolution
Üblicherweise werden die Gründe für das Weinen in der Menschheitsgeschichte gesucht: Wir weinen nicht für uns selbst. Ähnlich wie beim Erröten hat das Weinen nur einen schwachen Effekt, wenn wir allein sind. Wenn die Tränen tropfenweise im Kopfkissen versinken, interessiert sich niemand dafür. Brechen sie aber aus den Augen hervor und fließen sie sichtbar über die Wangen, so können wir damit durchaus Mitleid erregen. Oder echte Reue zeigen, falls euch das besser gefällt.
Haben Tränen einen Sinn - und welcher könnte es sein?
Warum Menschen zu Tränen gerührt werden wollen? Manche von ihnen glauben, dass sie eine „reinigende“ Wirkung haben. Andere glauben, dass in ihnen Pheromone enthalten. Im sozialen Bereich zeigen wir mit den Tränen, dass wir verletzlich sind. Und während wir weinen, lösen wir in anderen Menschen Gefühlen aus. Wir haben die Hoffnung, in unserem Leid verstanden zu werden, Milde erwarten zu können, getröstet zu werden oder Hilfe zu bekommen.
Allerdings sind die Reaktionen des sozialen Umfelds oft nicht eindeutig, und sogar die Einschätzung der weinenden Menschen sind unterschiedlich. Denn einerseits erkennt man hinter den Tränen aufrichtige Gefühle, andererseits aber auch Schwächen. Und nicht zuletzt gibt es Menschen, die in ihr Verhaltensrepertoire auch Tränen eingearbeitet haben. Sie versuchen, mit vorgeblicher Hilflosigkeit, Schwäche und Tränen zu manipulieren.
Menschen, die häufig weinen, sagen von sich, sie hätten „zu dicht am Wasser“ gebaut. Sie gelten als sensibel und schämen sich oft, so schnell in Tränen auszubrechen. Dieser Umstand erzeugt „gemischte Gefühle“ und schadet gelegentlich, weil andere an ihrem Selbstbewusstsein zweifeln.
Auf der anderen Seite finden wir Menschen, die selten weinen. Das hat wenig mit Gefühlskälte zu tun, sondern gilt als Folge der Kultur oder des persönlichen Lernens. Wenn das Weinen offensichtlich nichts auslöst, die Situation verschlimmert oder gar Nachteile bringt, verlernen wir zwar keine Gefühle – wir versuchen aber, sie besser zu beherrschen.
Weinen oder nicht weinen – ist das die Frage?
Gefühle zuzulassen, hervorzubringen oder zu beherrschen sind drei Methoden, um mit sozial wirksamen Emotionen umzugehen. Wie du das bewerkstelligst oder „verkraftest“ liegt bei dir. Selbst, wenn du deine eigenen Gefühle nicht kontrollieren möchtest, hilft dir das Wissen über Tränen gelegentlich, um weinende Menschen beurteilen zu können.
Quellen: Vielfältig, teils Praxis, teils Theorie.
(1) Zitat dazu aus: Quarks.
(2) Abgeleitet aus der Theorie des "Zwiebelschälens", das in der Gestalttherapie verwendet wird, aber in Varianten auch in der Esoterik angewendet wird.
Bild: liebesverlag-archiv, anonym, stilisiert
Dieser Artikel wurde in verständlichem Deutsch für Lehrende und Lernende geschrieben. Er könnte Meinungen enthalten, weil es für Tränen keine eindeutige wissenschaftliche Erklärung gibt.