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 Echte Gefühle und wie sie beschrieben werden können.

Die ungewöhnliche starke Wirkung von Tränen

Zwischen Lachen und Weinen - was ist die Botschaft?
Wenn wir weinen, verraten wir mehr von unseren Empfindungen als es im Alltag üblich ist. Zumeist haben wir sie nicht unter Kontrolle: Wir brechen in Tränen aus, wenn wir „etwas „Bewegendes“ erleben, sehen oder hören. Die meisten Menschen interessiert, warum sie selber weinen – und um das herauszufinden, müssen wir in die Evolution abtauchen.

Forscher vermuten, dass wir bestimmte Sozialkontakte damit befeuern, oder wie „Quarks“ schreibt (1):

Die Hauptfunktion des Weinens besteht also vermutlich darin, soziale Bindungen und gegenseitiges prosoziales Verhalten zu fördern.

Weinen ist also auch ein Mittel, etwas im gegenseitigen Verhalten „in Ordnung zu bringen“. Wir verraten viel von unserem Wesen, noch mehr aber von unseren Schwächen, wenn wir weinen. Hinzu kommt, dass wir uns solidarisch mit anderen fühlen können, wenn wir etwas gemeinsam beweinen.

Viele Gründe führen zu spontanen Tränen - auch psychischer Druck

Meistens werden Tränen durch Mitgefühl ausgelöst, aber sie dienen durchaus auch als Beweis für Reue. Sogar ein unverhofftes Glück kann uns „zu Tränen rühren“. Manche Menschen bestehen darauf, sich einmal „richtig ausheulen zu können“, um wieder „zu sich zu finden“. Unzweifelhaft haben viele Menschen auch „Schmerz und Tränen“ im Doppelpack erlebt. Bei physischem Schmerz, der zu Tränen führt, runzeln die Beobachter gerne die Stirn. Auf der anderen Seite gibt es durchaus Bemühungen, den psychischen Druck zu erhöhen, um einen Tränenausbruch zur „Heilung“ zu nutzen. „Peeling The Onion“ (2) und andere Methoden werden (meist verfälscht und übertrieben) durchaus von selbst ernannten Heilern genutzt.

Das Weinen - eine Folge menschlicher Evolution

Üblicherweise werden die Gründe für das Weinen in der Menschheitsgeschichte gesucht: Wir weinen nicht für uns selbst. Ähnlich wie beim Erröten hat das Weinen nur einen schwachen Effekt, wenn wir allein sind. Wenn die Tränen tropfenweise im Kopfkissen versinken, interessiert sich niemand dafür. Brechen sie aber aus den Augen hervor und fließen sie sichtbar über die Wangen, so können wir damit durchaus Mitleid erregen. Oder echte Reue zeigen, falls euch das besser gefällt.

Haben Tränen einen Sinn - und welcher könnte es sein?

Warum Menschen zu Tränen gerührt werden wollen? Manche von ihnen glauben, dass sie eine „reinigende“ Wirkung haben. Andere glauben, dass in ihnen Pheromone enthalten. Im sozialen Bereich zeigen wir mit den Tränen, dass wir verletzlich sind. Und während wir weinen, lösen wir in anderen Menschen Gefühlen aus. Wir haben die Hoffnung, in unserem Leid verstanden zu werden, Milde erwarten zu können, getröstet zu werden oder Hilfe zu bekommen.

Allerdings sind die Reaktionen des sozialen Umfelds oft nicht eindeutig, und sogar die Einschätzung der weinenden Menschen sind unterschiedlich. Denn einerseits erkennt man hinter den Tränen aufrichtige Gefühle, andererseits aber auch Schwächen. Und nicht zuletzt gibt es Menschen, die in ihr Verhaltensrepertoire auch Tränen eingearbeitet haben. Sie versuchen, mit vorgeblicher Hilflosigkeit, Schwäche und Tränen zu manipulieren.

Menschen, die häufig weinen, sagen von sich, sie hätten „zu dicht am Wasser“ gebaut. Sie gelten als sensibel und schämen sich oft, so schnell in Tränen auszubrechen. Dieser Umstand erzeugt „gemischte Gefühle“ und schadet gelegentlich, weil andere an ihrem Selbstbewusstsein zweifeln.

Auf der anderen Seite finden wir Menschen, die selten weinen. Das hat wenig mit Gefühlskälte zu tun, sondern gilt als Folge der Kultur oder des persönlichen Lernens. Wenn das Weinen offensichtlich nichts auslöst, die Situation verschlimmert oder gar Nachteile bringt, verlernen wir zwar keine Gefühle – wir versuchen aber, sie besser zu beherrschen.

Weinen oder nicht weinen – ist das die Frage?

Gefühle zuzulassen, hervorzubringen oder zu beherrschen sind drei Methoden, um mit sozial wirksamen Emotionen umzugehen. Wie du das bewerkstelligst oder „verkraftest“ liegt bei dir. Selbst, wenn du deine eigenen Gefühle nicht kontrollieren möchtest, hilft dir das Wissen über Tränen gelegentlich, um weinende Menschen beurteilen zu können.

Quellen: Vielfältig, teils Praxis, teils Theorie.

(1) Zitat dazu aus: Quarks.
(2) Abgeleitet aus der Theorie des "Zwiebelschälens", das in der Gestalttherapie verwendet wird, aber in Varianten auch in der Esoterik angewendet wird.
Bild: liebesverlag-archiv, anonym, stilisiert


Dieser Artikel wurde in verständlichem Deutsch für Lehrende und Lernende geschrieben. Er könnte Meinungen enthalten, weil es für Tränen keine eindeutige wissenschaftliche Erklärung gibt.

Von lustvollen Spielern, Schelmen, Abenteurern und Manipulatoren – männlich wie weiblich

Frivole Spiele im Schlossgarten
Warum spielen Erwachsene? Ganz einfach: Wer spielt, will etwas „auf Umwegen“ erreichen – und das geht vorzüglich, indem er oder sie Gefühle anspricht. Dazu gehört, zunächst den eigentlichen Wunsch zu verschleiern, den der/die Spieler(in) an den anderen Spieler hat.

Die offenen und geheimen Regeln der Spiele um Gefühle

Das Wichtigste in Kürze:

1. Wer das Spiel anregt, kann sich dessen bewusst sein, dass er ein Spiel beginnt – aber er kann dies auch spontan tun, ohne eine feste Absicht zu haben. Das heißt: Auch der Initiator ist zunächst nichts als eine Person, der einen Mitspieler oder eine Mitspielerin sucht.
2. Den Mitspielern ist oft nicht bewusst, dass sie Teil eines Spiels werden, sie werden aber mitmachen, wenn sie gerne an „Spielen“ teilnehmen.
3. Wichtig ist, dass alle die ungeschriebenen Gesetze der Spiele kennen: Ein Spiel ist zunächst weder einer Realität noch eine ernsthafte Beschäftigung.

Ronald D. Laing hat die Problematik in einem Gedicht zusammengefasst: (1)

Sie spielen ein Spiel. Sie spielen damit, kein Spiel
zu spielen. Zeige ich ihnen, dass ich sie spielen sehe, dann
breche ich die Regeln, und sie werden mich bestrafen.
Nun war Laing Psychiater und er wusste, wovon er sprach. Im Alltag ist die Frage, ob wir ein Spiel auch dann weiterspielen wollen, wenn wir uns klar werden, dass es unsere Gefühle zum Flackern bringt.

Am Ende – insbesondere beim Sex oder sexähnlichen Rollenspielen – werden wir uns entscheiden müssen, ob wir das Spiel ohne „sexuelle Handlungen“ abbrechen oder „real“ weiterspielen.

Die Ideen von Eric Berne zu Spielen teil etwas angejahrt, teils hochaktuell

Eric Berne (2) hat einige Spiele beschrieben, die oft etwas „altbacken“ klingen – andere werden bis heute gespielt.

Berne nennt beispielsweise Spiele um Fetischismus, Sadismus, Masochismus und sogar Homosexualität, die damals (1964) noch als „Perversionen“ galten. Eigenartig ist, dass sie heute (2024) unbewusst vorzugsweise von Personen gespielt werden, die immer noch denken, dass es sich um „perverse Züge“ handelt. Das Spiel ist fast immer ein Rollenspiel, aber manchmal durchaus auch ein Flirt mithilfe dieser Themen. Neuerdings wird das Spiel auch unter Frauen gespielt, die „endlich“ ihre bi-sexuelle Seite entdecken wollen.

Spiele mit der Abweisung - am Ende gibt es einen Korb

Ein anderes Spiel, das immer noch gespielt wird, ist „Abweisung“. Jemand genießt das Spiel, umworben oder gar provoziert zu werden – und dem Spielpartner anschließend „einen Korb“ zu geben. Fast alle Flirt-Spiel funktionieren so, insbesondere dann, wenn die Flirt-Initiative vom „gebundenen“ Partner ausgeht oder befeuert wird. Üblicherweise wissen das die Betroffenen: Sie (meist handelt es sich um eine Frau) will ihre Attraktivität feststellen – mehr nicht.

Das Spiel Provokation - trotz des Zeitgeistes bleibt die Lust am Provozieren

In diesen Zusammenhang passt auch das Spiel „Provokation“ – es hat angeblich an Attraktivität verloren, seit behauptet wird, dass Frauen niemals sexuell provozieren. In Wahrheit provozieren manche Frauen und auch Männer durch ihren „Auftritt“ – also nicht „nur“ dadurch, dass der Rock sehr kurz ist oder den Bizeps hervorgehoben werden. Auch bei diesem Spiel sind sich zu Anfang nicht alle bewusst, dass sie eine Bühne betreten. Sie sagen beispielsweise: „Ich ziehe mich nur sommerlich an“, oder „ich muss mir selbst in dem, gefallen, was ich anziehe“. Auch der Flirt kann erhebliche Provokationen enthalten, beispielsweise wenn virtuell auf Oralverkehr hingewiesen wird.

Bei Dates - mit "schwer zu haben" spielen

In den USA war lange Zeit ein Spiel bekannt, dass „schwer zu haben“ heißt und in der dortigen Dating-Kultur immer noch gespielt wird. Die potenzielle Partnerin wehrt dabei jeden Versuch ab, intime Themen anzusprechen oder gar den Geschlechtsakt auszuführen. Damit soll der Mann angeregt werden, sich stärker um sie zu bemühen.

Konjunktur bei vereinbarten Rollenspielen

Heute werden sexuelle Rollenspiele von bereits existierenden Paaren und von Einzelpersonen gesucht. Die Teilnehmer treffen sich entweder in geschlossenen Zirkeln oder in der Swingerszene. Zum Teil werden Spielpartner oder Dritte über Anzeigen gesucht (zum Beispiel "Einhörner"), manchmal werden sie auch einfach in Bars angesprochen. Normalerweise wissen alle, was sie für sich und andere dabei erreichen wollen und können. Der Reiz liegt meist darin, die eigene Rolle zu auszukosten, gleich, ob es sich um eine „aktive“ oder „passive“ Rolle handelt.

Unterschiede zwischen Spielern und Manipulatoren

Der Unterschied zwischen Spielen und Manipulationen liegt darin, dass Spieler nach offenen oder sonstigen bekannten Regeln spielen und sie bis zum Schluss einhalten. Es kommt aber gelegentlich vor, dass einer der Beteiligten die Situation nicht als „Spiel“ auffasst. Auch, wenn beide nach unbekannten Regeln spielen, aber bestimmte, übliche Spiel-Rituale beherrschen, kann von einem „Spiel unter Erwachsenen“ ausgegangen werden. Vor extremen Rollenspielen oder bei Spielen mit Unbekannten sollte immer besprochen werden, was gespielt werden darf und was nicht.

Bewusst die Regeln zu missachten ist Manipulation

Sobald einer der Partner Regeln bewusst missachtet, geht man von Manipulation aus. Es kommt auch vor, dass beide zunächst nach den bekannten Regeln spielen, dann aber jede Regel missachten. Sobald dies der Fall ist, entstehen „Tumulte“, also Spielsituationen, für die es keine Regeln gibt.

Ein Nachwort zu diesem Artikel vom Herausgeber

Ob etwas ein Spiel ist oder nicht, hängt auch vom Zeitgeist ab. Insofern kann etwas, das gestern noch als Provokation galt, heute allgemein üblich sein. Und was einst als Perversion galt, ist heute eine sinnliche Herausforderung. Ich denke, bei Begegnungen mit Fremden sollten wir uns daran erinnern, wie die „Mutter der Porzellankiste“ früher genannt wurde: „Vorsicht“ war ihr Name. Die Frage ist immer, was gespielt wird, ob du deinen Mitspielern vertraust und wie hoch dein Einsatz an Gefühlen ist.

Dieser Artikel wurde in verständlichem Deutsch für Lehrende und Lernende geschrieben. Er enthält Zeitzeugnisse und Trends, Meinungen und Fakten.

(1) R.D.Laing "Knots" (Knoten) zuerst erschienen 1970.
(2) Nach "Spiel der Erwachsenen" - zuerst erschienen 1964 (auf der Basis von TA).
Foto: © 2024 by Liebesverlag.de

Was tun Gefühlsmanipulatoren und Manipulatorinnen?

Manipulation:Sie zieht die Drähte, dann tut er schon, was sie will
„Mit Absicht Einfluss zu nehmen“ ist allgemein üblich. Die Frage ist dabei nicht, ob es geschieht, sondern in welcher Weise jemand vorgeht. Wird dabei psychischer Druck ausgeübt oder gelten die Absichten als verwerflich, ist es im Allgemeinen Manipulation.

Das wird manchmal so formuliert:

Manipulation ist die … gezielte Einflussnahme auf Menschen ohne deren Wissen und häufig gegen deren Willen … mit dem Ziel, (diese) kontrolliert für eigene Zwecke zu benutzen. Dabei bleibt der Anschein von Entscheidungsfreiheit erhalten.
Fragen wir uns doch mal, wie wir das auf Gefühle anwenden können. Ich behandle in diesem Artikel einige bekannte, aber auch einige Unbekannte Aspekte psychologischer Manipulation.

Manipulatoren bauen Scheinwelten

Manipulatoren versuchen, dir eine Scheinwelt aufzubauen, in die du hineingelockt wirst. Nichts von dem, was sie erzählen, ist überprüfbar. Sie senden stattdessen Appelle an dich, doch bitte offener und zugänglicher zu sein, deine Künste und Fähigkeiten besser einzusetzen oder ungewöhnliche sexuelle Abenteuer zu bestehen. Manchmal sehen sie sich selbst wirklich als Lichtgestalten unter den Menschen – doch das ist nur ein Teil ihrer Gedankenruine, in denen keine echten Gefühle wohnen.

Der Trick mit dem „Vertrauen aufbauen“

Jede Manipulation beginnt damit, Vertrauen aufzubauen. Um das zu erreichen, geben entsprechend gepolte Frauen und Männer Interesse an Dingen vor, die du gerne hast. Zumeist sind sie zu Anfang sehr sympathisch, selbstbewusst und vertrauenswürdig. Auf diese Weise erkennen sie nicht nur deine offenen Schwächen, sondern auch einige andere Schwierigkeiten, die du sonst verbirgst. In jedem Fall versuchen sie später, deine offenen und verdeckten Schwächen gegen dich zu verwenden.

Sobald du erste Anzeichen bemerkst, dass jemand an deinen Schwächen „kratzt" stelle ihn/sie zur Rede. Wahrscheinlich wird er/sie versuchen, sich herauszureden. Wenn du diesen Eindruck hast, beende die Beziehung.

Manipulatoren versuchen, dich herunterzuputzen

Wer manipulieren will, sucht bei anderen Menschen die „Schwachpunkte“. Wie schon angedeutet, sammeln Manipulatorinnen und Manipulatoren solche Schwächen oder Zweifel, um sie später gegen dich zu verwenden. Im Grunde hat jeder Mensch Schwachpunkte - aber Manipulatoren finden vor allem diejenigen, die du schon gut kennst, die dich schmerzen und für die du dich vielleicht sogar hasst. Wenn ihnen das gelingt, haben sie das erreicht, was sie wollen: dich zu schwächen. Und wenn du schwach bist, kann man dich leichter „niedermachen“.

Nicht nur in Beziehungen, auch im Alltags- oder Berufsleben kommt so etwas vor. Bring es in jedem Fall zur Sprache und versuche, solche Übergriffe zu beenden.

Das schlechte Gewissen - ein fieser Trick der Manipulatoren

Wer einen Menschen vollständig manipulieren will, nutzt nicht nur die Schwächen, sondern auch noch etwas, da man „das schlechte Gewissen“ nennt, das ebenfalls nahezu jeden Menschen von Zeit zu Zeit befällt. Das kann dich traurig machen, aber meistens kannst du nichts mehr daran ändern. Manipulatoren werden dir sagen, dass du nicht genug tust, um deine Gefühle ins Reine zu bringen, oder dass du nicht daran arbeitest, dass eure Beziehung endlich besser wird. Vielleicht dichten sie dir sogar eine psychische Krankheit an.

Lass dich niemals darauf ein, gegenüber einem Unbeteiligten ein schlechtes Gewissen zu haben. Wenn der/die andere eine Beziehung zu dir unterhält, versuche sie zu klären oder auf eine neue Ebene zu stellen.

Manipulatoren-Trick – Schuld zuweisen

Ein Manipulator oder eine Manipulatorin versucht immer, jede Schuld oder Verantwortung von sich zu weisen. Manche schieben es auf die Eltern, die Regierung oder das Wirtschaftssystem ab. Doch viel einfacher ist es für sie, dir die Schuld zu geben. Leider ist dieser Trick sehr verbreitet.

Wer immer so etwas versucht: In den meisten Fällen ist die Absicht, von eigenen Schwächen oder Problemen abzulenken. Oft hat es keinen Sinn, darüber zu diskutieren oder jemanden zur Rede zu stellen.

Vergleiche mit den „besseren anderen“

Manche Manipulatoren versuchen, die Beispiele von Menschen vorzuhalten, die bei ähnlichen persönlichen Anlagen wesentlich erfolgreicher waren oder dass du deine Gefühle einfach nicht „richtig“ entwickelt hast und deshalb emotional langweilig bist. Das kommt leider oft vor – und es ist richtig fies, wenn es in einer Liebesbeziehung vorkommt.

Falls du es in einer sinnlichen Beziehung erlebst, versuche darüber zu reden. Wenn der/die andere nicht einsichtig ist, versuche, die Beziehung zu beenden. Wenn du nicht in einer Beziehung mit der Person bist, ignoriere seine/ihre Meinung.

Herausfordernde Tätigkeiten – du als Versuchskaninchen

Der Trick dabei ist, vom anderen etwas zu verlangen, was ihm Mühe macht, oder was ihn „eigentlich“ schmerzt oder wovor er sich „wirklich“ ekelt. Den Gewinn kannst du niemals einstreichen: Tust du es, dann wird die Ausführung kritisiert. Tust du es nicht, dann wird kritisiert, dass du feige bist. Es kann sich dabei durchaus um sexuelle Herausforderungen handeln.

Fang gar nicht erst damit an. Du hast normalerweise keinen Nutzen davon das Versuchskaninchen anderer zu sein.

Lieben und geliebt werden

Menschen unterscheiden sich in der Regel danach, wie sie zur Liebe stehen: Eine Gruppe will geliebt werden, weil es eine schöne Erfahrung ist, und dies unabhängig davon, wie oft sie solche Erlebnisse haben. Normalerweise ist es schwer, sie zu manipulieren. Eine andere Gruppe bemüht sich darum, Liebe zu erlangen, indem sie Leistungen vollbringt, die durch Liebe honoriert werden sollen. Sie sind oft leicht zu manipulieren, weil sie ihre Bedürftigkeit „zu Markte tragen“ und der „Gegenwert“ für Liebe keinen festen Kurs hat. Gerät solche eine Person mit tiefen sinnlichen Bedürfnissen an einen Manipulator oder eine Manipulatorin, so wird der „Preis“ von Mal zu Mal höher angesetzt.

Diese Manipulation ist üblicher, als allgemein angenommen wird. Auch, wenn es sich nicht um eine Liebesbeziehung handelt, wird der Trick oftmals verwendet, um durch persönliche Zuwendung mehr aus einer Person herauszuholen.

Doublebinds („Doppelbindung“, „Doppelbotschaft“)

Bei der Doppelbindung handelt es sich um eine Methode, eine krankhafte Beziehung zu erzeugen, indem jemand an zwei höchst unterschiedliche Gefühle gebunden wird, die er in der Situation nicht beide erfüllen kann.

Ein Beispiel wäre:

„Nimm dir jede Freiheit, die du möchtest, aber erfülle immer meine Erwartungen.“

Meist wir dabei eine Verlockung (hier die Freiheit) mit einer Disziplinierungsmaßnahme verbunden (die Kontrolle behalten). Diese Art von Bindung zerstört nach und nach die Persönlichkeit – man kann sich nur retten, wenn man sich von der Person löst.


Einige Sätze des Herausgebers sollen diesen Artikel abschließen:

Ich bin mir absolut bewusst, dass mein Rat gelegentlich als „harsch“ angesehen wird. Doch die Manipulatorinnen und Manipulatoren sind überwiegend Menschen, die „mit allen Wassern gewaschen sind“ und die genau wissen, wie man eine gutwillige Persönlichkeit verwirren kann.

Diese Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie wurde nach öffentlich verfügbaren Fakten und Meinungen aus den Kreisen der psychologischen Forschung erarbeitet. Teilweise wurden diese mit Erfahrungswissen kombiniert.

Dieser Artikel wurde in verständlichem Deutsch für Lehrende und Lernende geschrieben.

Weitere Informationen bei "Spektrum.de"

Ich fühle wie Du – wirklich?

Das "WIR" - es entsteht langsam - auch als Gefühl
Ich denk an, dich, immer an dich,
fühlst du nicht auch so wie ich?

Ein Schlagertext zu Anfang? Und dann gar noch einer aus dem Jahr 1959? (1)

Ja, natürlich, was sonst? Denn die meisten Klischees über Gefühle finden wir auf kulturellem Gebiet in Schlagern. Und in diesem Artikel geht es um das Gefühl, gemeinsame Gefühle zu haben. Oder um es mit den Worten eines bekannten Psychiaters sinngemäß auszudrücken:

Ich fühle, dass du fühlst, dass ich fühle.

Wahrscheinlich merkt ihr, dass wir auf dünnem Eis wandeln. Wenn zwei Menschen nach sehr kurzer Zeit glauben, „gemeinsam zu fühlen“, dann ist es zumeist die Gehirnchemie, die ihnen diese Illusion vermittelt.

Ein Bruchstück eines Gefühls teilen heißt nicht: "Gemeinsames Fühlen"

Die Menschen in unserem Alltag nehmen sich winzige Bruchstücke ihres eigenen Gefühls, vergleichen höchst oberflächlich, und sagen dann. „Ich habe jemanden kennengelernt, der genau wie ich fühlt.“

Nein, wir fühlen nicht wie andere. Wir können mitfühlen, weil wir ähnliche Erlebnisse hatten, und wir können hoffen, dass unsere Gefühle ähnlich sind, wie die eines anderen Menschen. Objektiv und auf lange Sicht betrachtet, wissen wir nicht einmal, ob uns das wirklich „guttut“, solche angeblich passenden Gefühle zu haben.

Verführungen und Illusionen

Im Gegenteil – wir sollten vorsichtig sein, wenn die Gefühle zu sehr übereinstimmen. Die Gefahr, dann einer Illusion zu erliegen, ist vorhanden – und je mehr wir uns nach einem bestimmten Gefühl sehnen, umso anfälliger sind wir dafür, einem Menschen zu verfallen.

Ich will euch diese Gefühle nicht vermiesen – und nicht alle sind gefährlich. Die typische Art, wie es passiert, geht so:

Die Person A ist sehr überzeugend. Sie sucht jemanden, der bereit ist, sich ihren emotionalen oder sexuellen Interessen zu beugen. Die andere Person, also B, ist bedürftige, weil sie bestimmte Gefühle vermisst – emotionale wie auch rein sexuell. Sie würde sich aber niemals trauen, den „ersten Schritt“ dahin zu gehen.

Das ergibt dann die bekannten „ONS“ und andere Begegnungen, nach deren Ende die Person „B“ sagt: „Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals …“


Das Beispiel ist – aus meiner Sicht– erstens harmlos und zweitens gehört es heute zum Alltag.

Bewusst Illusionen suchen

Ähnlich verhält es sich, wenn Gefühle zwar als Illusionen erkannt werden, der Empfänger sie aber dennoch annimmt, um in den Genuss des Gefühls zu kommen. Diese „Handel mit Gefühlen“ findet häufiger statt, als wir denken – und er ist nicht auf „Nischenbranchen“ der Prostitution beschränkt.

Die Gefahren entstehen durch Menschen mit fragwürdigen Absichten

Schwieriger wird es, wenn böse Absichten damit verbunden sind, wie dies bei Lockvögeln, Heiratsschwindlern, Spioninnen (Spioninnen) oder Treuetester(innen) der Fall ist.

Die schönen Seiten gemeinsamer Gefühle

Kommen wir mal zur schönen Seite der gemeinsamen Gefühle:

Mit der Zeit bilden sich bei Paaren tatsächlich Gefühle, die beide teilen, und die auch nach außen erkennbar sind. Sie können etwas abstrakt als „teile des Wir“ bezeichnet werden. Diese Gefühle sind also „gewachsen“ – und si unterscheiden sich oft deutlich von den Gefühlen der ersten Begegnung,

Das Fazit - zum Mitnehmen

Gemeinsame Gefühle gibt es. Sind entstehen bei Paaren als „das Wir“, und andere können diese Gefühle wahrnehmen.

Der Eindruck, gemeinsame Gefühle zu haben, kann durch Manipulationen erzeugt werden. Sie können aber auch Illusionen sein, die von beiden gesucht oder heimlich erhofft werden. Sie lassen sich nur kurze Zeit aufrechterhalten.

Einige Menschen mit fragwürdigen oder kriminellen Absichten nutzen gezielt Wünsche, Hoffnungen oder Triebe, um die Gefühle anderer für eigene Zwecke zu missbrauchen.

Dieser Artikel wurde in verständlichem Deutsch für Lehrende und Lernende geschrieben.

(1) (Werner Scharfenberger/Fini Busch/Aldo von Pinelli (gesungen von Peter Kraus)
Zitat nach der Art von Ronald D. Laing (ich denke, dass du denkst, dass ich denke)