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 Echte Gefühle und wie sie beschrieben werden können.

Ich fühle wie Du – wirklich?

Das "WIR" - es entsteht langsam - auch als Gefühl
Ich denk an, dich, immer an dich,
fühlst du nicht auch so wie ich?

Ein Schlagertext zu Anfang? Und dann gar noch einer aus dem Jahr 1959? (1)

Ja, natürlich, was sonst? Denn die meisten Klischees über Gefühle finden wir auf kulturellem Gebiet in Schlagern. Und in diesem Artikel geht es um das Gefühl, gemeinsame Gefühle zu haben. Oder um es mit den Worten eines bekannten Psychiaters sinngemäß auszudrücken:

Ich fühle, dass du fühlst, dass ich fühle.

Wahrscheinlich merkt ihr, dass wir auf dünnem Eis wandeln. Wenn zwei Menschen nach sehr kurzer Zeit glauben, „gemeinsam zu fühlen“, dann ist es zumeist die Gehirnchemie, die ihnen diese Illusion vermittelt.

Ein Bruchstück eines Gefühls teilen heißt nicht: "Gemeinsames Fühlen"

Die Menschen in unserem Alltag nehmen sich winzige Bruchstücke ihres eigenen Gefühls, vergleichen höchst oberflächlich, und sagen dann. „Ich habe jemanden kennengelernt, der genau wie ich fühlt.“

Nein, wir fühlen nicht wie andere. Wir können mitfühlen, weil wir ähnliche Erlebnisse hatten, und wir können hoffen, dass unsere Gefühle ähnlich sind, wie die eines anderen Menschen. Objektiv und auf lange Sicht betrachtet, wissen wir nicht einmal, ob uns das wirklich „guttut“, solche angeblich passenden Gefühle zu haben.

Verführungen und Illusionen

Im Gegenteil – wir sollten vorsichtig sein, wenn die Gefühle zu sehr übereinstimmen. Die Gefahr, dann einer Illusion zu erliegen, ist vorhanden – und je mehr wir uns nach einem bestimmten Gefühl sehnen, umso anfälliger sind wir dafür, einem Menschen zu verfallen.

Ich will euch diese Gefühle nicht vermiesen – und nicht alle sind gefährlich. Die typische Art, wie es passiert, geht so:

Die Person A ist sehr überzeugend. Sie sucht jemanden, der bereit ist, sich ihren emotionalen oder sexuellen Interessen zu beugen. Die andere Person, also B, ist bedürftige, weil sie bestimmte Gefühle vermisst – emotionale wie auch rein sexuell. Sie würde sich aber niemals trauen, den „ersten Schritt“ dahin zu gehen.

Das ergibt dann die bekannten „ONS“ und andere Begegnungen, nach deren Ende die Person „B“ sagt: „Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals …“


Das Beispiel ist – aus meiner Sicht– erstens harmlos und zweitens gehört es heute zum Alltag.

Bewusst Illusionen suchen

Ähnlich verhält es sich, wenn Gefühle zwar als Illusionen erkannt werden, der Empfänger sie aber dennoch annimmt, um in den Genuss des Gefühls zu kommen. Diese „Handel mit Gefühlen“ findet häufiger statt, als wir denken – und er ist nicht auf „Nischenbranchen“ der Prostitution beschränkt.

Die Gefahren entstehen durch Menschen mit fragwürdigen Absichten

Schwieriger wird es, wenn böse Absichten damit verbunden sind, wie dies bei Lockvögeln, Heiratsschwindlern, Spioninnen (Spioninnen) oder Treuetester(innen) der Fall ist.

Die schönen Seiten gemeinsamer Gefühle

Kommen wir mal zur schönen Seite der gemeinsamen Gefühle:

Mit der Zeit bilden sich bei Paaren tatsächlich Gefühle, die beide teilen, und die auch nach außen erkennbar sind. Sie können etwas abstrakt als „teile des Wir“ bezeichnet werden. Diese Gefühle sind also „gewachsen“ – und si unterscheiden sich oft deutlich von den Gefühlen der ersten Begegnung,

Das Fazit - zum Mitnehmen

Gemeinsame Gefühle gibt es. Sind entstehen bei Paaren als „das Wir“, und andere können diese Gefühle wahrnehmen.

Der Eindruck, gemeinsame Gefühle zu haben, kann durch Manipulationen erzeugt werden. Sie können aber auch Illusionen sein, die von beiden gesucht oder heimlich erhofft werden. Sie lassen sich nur kurze Zeit aufrechterhalten.

Einige Menschen mit fragwürdigen oder kriminellen Absichten nutzen gezielt Wünsche, Hoffnungen oder Triebe, um die Gefühle anderer für eigene Zwecke zu missbrauchen.

Dieser Artikel wurde in verständlichem Deutsch für Lehrende und Lernende geschrieben.

(1) (Werner Scharfenberger/Fini Busch/Aldo von Pinelli (gesungen von Peter Kraus)
Zitat nach der Art von Ronald D. Laing (ich denke, dass du denkst, dass ich denke)