Die
Philosophie ist eine in der Antike entstandene Methode, um die Welt und insbesondere das menschliche Sein zu ergründen und zu verstehen. Sie beherrschte sozusagen den „weltlichen Teil“ der Erklärungen des Menschseins, während die Religion versuchte, den spirituellen Teil zu erklären.
Gefühle waren der Philosophie zunächst fremd
Da sich die Philosophie im Grundsatz mit der „Vernunft“ beschäftigte, sah sie die Gefühle zunächst als minderwertig an. Vereinfachend hieß es, der Mensch habe an seinen Gefühlen keinen Anteil, weil sie von außen an ihn herangetragen würden. Das „Gemüt“, damals als Sitz der Gefühle bezeichnet, sei vielmehr „erkrankt“, wenn es sich vom Affekt (dem Anflug von Leidenschaft) leiten ließe.
Philosophie der Neuzeit
Machen wir gleich den Sprung in die Neuzeit. Der erste große Umbruch bestand darin, dass die Literatur dazu überging, Gefühle nicht nur als „von außen kommend“ zu verstehen. Autoren liebäugelten immer häufiger damit, sie können auch aus dem Inneren erwachsen.
In der Folge geschah dies:
1. Zunächst werden Gefühle durchaus in die Welt des Verstehens und Handelns einbezogen.
2. Die Philosophie erkennt an, dass körperliche Faktoren eine Rolle spielen und deshalb berücksichtigt werden müssen.
3. Biologische und evolutionäre Grundlagen werden (wenn auch in geringem Maße) anerkannt.
4. Der Einsatz von Neurotransmittern seitens des Gehirns wird, mindestens bei dem, was man in der Philosophie nach wie vor „Affekte“ nennt, weitgehend anerkannt.
5. Der Gebrauch von Gefühlen wird erlernt und dadurch verselbstständigt.
Besonders hervorgehoben werden muss der im 19. Jahrhundert lebende Psychologie- und Philosophieprofessor
William James. Er gilt als Begründer der Psychologie als Wissenschaft. In diesem Zusammenhang führte er auch den Begriff des Pragmatismus ein. Dieser Gedanke war eine Art Revolution sowohl in der Psychologie wie auch in der Philosophie. Verkürzt geht es dabei darum, die Dinge anhand ihrer Ergebnisse zu betrachten. So weit es die Gefühle betrifft, war (und ist) seither die Frage: „Wie wirken sich Gefühle aus?“
Diskussion um ethische Konsequenzen
Obgleich diese Forschungen schon auf das Jahr 1872 zurückgehen, konnten sie sich nicht überall durchsetzen. Der Hauptkritikpunkt ist, dass sich aus der neuen Lehre keinerlei ethische Konsequenzen ziehen lassen.
In aller gebotenen Kürze und einfach formuliert ist das so:
Wenn die neue Theorie richtig ist, dann entsteht das Verhalten, das bei den Gefühlen „herauskommt“, aus „Versuch und Irrtum“. Bei dieser Methode stoßen sich die jungen Menschen üblicherweise „die Hörner ab“ und passen dadurch ihr Verhalten an. Als „richtig“ erweist sich also das, was sich bewährt.
Nehmen wir nun im Rahmen der Philosophie an, dass solche von der Natur begründeten Prozesse nicht zu wertbeständigem Verhalten führen.
Wenn dies so ist, dann müssen wir als Gesellschaft darauf einwirken. Das bedeutet, wie müssen zu einer allgemeingültigen Moral erziehen, die unseren Emotionen Grenzen setzt oder aber bestimmte Emotionen bevorzugt.
Insbesondere ist damit gemeint, den schillerschen Satz „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“ umzusetzen und ihn sozusagen als Filter für die Emotionen einzusetzen, die aus uns herausspringen wollen.
Probleme bei der Ethik
Rein technisch ist nun die Frage: Vertrauen wir auf die Selbstregulation durch „Versuch und Irrtum“ und dabei letztlich auf den Nutzen bei der Anwendung unserer Gefühle? Oder greifen wir in sie ein, indem wir bestimmte Eigenschaften „hervorrufen“? Und falls wir eingreifen - wann tun wir es und welche Auswirkungen erhoffen wir uns davon?
Philosophie und Empathie
Die Philosophie glaubt, ein Gefühl besonders gut erklären zu können: Die Empathie oder das Mitgefühl. Dieses Gefühl lässt sich aber auch psychologisch oder naturwissenschaftlich erklären. Empathie ist ein Gefühle, das nicht genau beschrieben werden kann, weil die Gefühle der anderen Menschen nie deckungsgleich mit den eigenen Gefühlen sind. Man beruft sich also auf das Gefühl mitzuleiden, wenn ein anderer Mensch leidet. (1)
Obgleich solche Fragen sicher wichtig sind, finden wir in der Philosophie keine befriedigenden Antworten. Das liegt auch daran, dass in ihr häufig eine komplizierte Sprache verwendet wird, die sich den meisten Menschen nicht erschließt.
Hinweis:

Es mag ein, dass die beschriebene Sichtweise bei manchen Philosophen Empörung hervorruft. Sollte dies so sein, so wäre es gut, davon zu hören und darüber Argumente auszutauschen. Dieser Beitrag kann - je nach Sichtweise - Meinungen beinhalten.
(1) Psychologie Heute,
Erklärung des Wortes.
Aus der Reihe: "Fühlen ist ein wundersames Gefühl". Hier geht es um Philosophie, die viele Aspekte des Lebens behandelt. Für Grundschüler und Menschen, die einen einfacheren Text lesen wollen, haben wir eine Version in vereinfachter Sprache vorbereitet.