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 Echte Gefühle und wie sie beschrieben werden können.

Von lustvollen Spielern, Schelmen, Abenteurern und Manipulatoren – männlich wie weiblich

Frivole Spiele im Schlossgarten
Warum spielen Erwachsene? Ganz einfach: Wer spielt, will etwas „auf Umwegen“ erreichen – und das geht vorzüglich, indem er oder sie Gefühle anspricht. Dazu gehört, zunächst den eigentlichen Wunsch zu verschleiern, den der/die Spieler(in) an den anderen Spieler hat.

Die offenen und geheimen Regeln der Spiele um Gefühle

Das Wichtigste in Kürze:

1. Wer das Spiel anregt, kann sich dessen bewusst sein, dass er ein Spiel beginnt – aber er kann dies auch spontan tun, ohne eine feste Absicht zu haben. Das heißt: Auch der Initiator ist zunächst nichts als eine Person, der einen Mitspieler oder eine Mitspielerin sucht.
2. Den Mitspielern ist oft nicht bewusst, dass sie Teil eines Spiels werden, sie werden aber mitmachen, wenn sie gerne an „Spielen“ teilnehmen.
3. Wichtig ist, dass alle die ungeschriebenen Gesetze der Spiele kennen: Ein Spiel ist zunächst weder einer Realität noch eine ernsthafte Beschäftigung.

Ronald D. Laing hat die Problematik in einem Gedicht zusammengefasst: (1)

Sie spielen ein Spiel. Sie spielen damit, kein Spiel
zu spielen. Zeige ich ihnen, dass ich sie spielen sehe, dann
breche ich die Regeln, und sie werden mich bestrafen.
Nun war Laing Psychiater und er wusste, wovon er sprach. Im Alltag ist die Frage, ob wir ein Spiel auch dann weiterspielen wollen, wenn wir uns klar werden, dass es unsere Gefühle zum Flackern bringt.

Am Ende – insbesondere beim Sex oder sexähnlichen Rollenspielen – werden wir uns entscheiden müssen, ob wir das Spiel ohne „sexuelle Handlungen“ abbrechen oder „real“ weiterspielen.

Die Ideen von Eric Berne zu Spielen teil etwas angejahrt, teils hochaktuell

Eric Berne (2) hat einige Spiele beschrieben, die oft etwas „altbacken“ klingen – andere werden bis heute gespielt.

Berne nennt beispielsweise Spiele um Fetischismus, Sadismus, Masochismus und sogar Homosexualität, die damals (1964) noch als „Perversionen“ galten. Eigenartig ist, dass sie heute (2024) unbewusst vorzugsweise von Personen gespielt werden, die immer noch denken, dass es sich um „perverse Züge“ handelt. Das Spiel ist fast immer ein Rollenspiel, aber manchmal durchaus auch ein Flirt mithilfe dieser Themen. Neuerdings wird das Spiel auch unter Frauen gespielt, die „endlich“ ihre bi-sexuelle Seite entdecken wollen.

Spiele mit der Abweisung - am Ende gibt es einen Korb

Ein anderes Spiel, das immer noch gespielt wird, ist „Abweisung“. Jemand genießt das Spiel, umworben oder gar provoziert zu werden – und dem Spielpartner anschließend „einen Korb“ zu geben. Fast alle Flirt-Spiel funktionieren so, insbesondere dann, wenn die Flirt-Initiative vom „gebundenen“ Partner ausgeht oder befeuert wird. Üblicherweise wissen das die Betroffenen: Sie (meist handelt es sich um eine Frau) will ihre Attraktivität feststellen – mehr nicht.

Das Spiel Provokation - trotz des Zeitgeistes bleibt die Lust am Provozieren

In diesen Zusammenhang passt auch das Spiel „Provokation“ – es hat angeblich an Attraktivität verloren, seit behauptet wird, dass Frauen niemals sexuell provozieren. In Wahrheit provozieren manche Frauen und auch Männer durch ihren „Auftritt“ – also nicht „nur“ dadurch, dass der Rock sehr kurz ist oder den Bizeps hervorgehoben werden. Auch bei diesem Spiel sind sich zu Anfang nicht alle bewusst, dass sie eine Bühne betreten. Sie sagen beispielsweise: „Ich ziehe mich nur sommerlich an“, oder „ich muss mir selbst in dem, gefallen, was ich anziehe“. Auch der Flirt kann erhebliche Provokationen enthalten, beispielsweise wenn virtuell auf Oralverkehr hingewiesen wird.

Bei Dates - mit "schwer zu haben" spielen

In den USA war lange Zeit ein Spiel bekannt, dass „schwer zu haben“ heißt und in der dortigen Dating-Kultur immer noch gespielt wird. Die potenzielle Partnerin wehrt dabei jeden Versuch ab, intime Themen anzusprechen oder gar den Geschlechtsakt auszuführen. Damit soll der Mann angeregt werden, sich stärker um sie zu bemühen.

Konjunktur bei vereinbarten Rollenspielen

Heute werden sexuelle Rollenspiele von bereits existierenden Paaren und von Einzelpersonen gesucht. Die Teilnehmer treffen sich entweder in geschlossenen Zirkeln oder in der Swingerszene. Zum Teil werden Spielpartner oder Dritte über Anzeigen gesucht (zum Beispiel "Einhörner"), manchmal werden sie auch einfach in Bars angesprochen. Normalerweise wissen alle, was sie für sich und andere dabei erreichen wollen und können. Der Reiz liegt meist darin, die eigene Rolle zu auszukosten, gleich, ob es sich um eine „aktive“ oder „passive“ Rolle handelt.

Unterschiede zwischen Spielern und Manipulatoren

Der Unterschied zwischen Spielen und Manipulationen liegt darin, dass Spieler nach offenen oder sonstigen bekannten Regeln spielen und sie bis zum Schluss einhalten. Es kommt aber gelegentlich vor, dass einer der Beteiligten die Situation nicht als „Spiel“ auffasst. Auch, wenn beide nach unbekannten Regeln spielen, aber bestimmte, übliche Spiel-Rituale beherrschen, kann von einem „Spiel unter Erwachsenen“ ausgegangen werden. Vor extremen Rollenspielen oder bei Spielen mit Unbekannten sollte immer besprochen werden, was gespielt werden darf und was nicht.

Bewusst die Regeln zu missachten ist Manipulation

Sobald einer der Partner Regeln bewusst missachtet, geht man von Manipulation aus. Es kommt auch vor, dass beide zunächst nach den bekannten Regeln spielen, dann aber jede Regel missachten. Sobald dies der Fall ist, entstehen „Tumulte“, also Spielsituationen, für die es keine Regeln gibt.

Ein Nachwort zu diesem Artikel vom Herausgeber

Ob etwas ein Spiel ist oder nicht, hängt auch vom Zeitgeist ab. Insofern kann etwas, das gestern noch als Provokation galt, heute allgemein üblich sein. Und was einst als Perversion galt, ist heute eine sinnliche Herausforderung. Ich denke, bei Begegnungen mit Fremden sollten wir uns daran erinnern, wie die „Mutter der Porzellankiste“ früher genannt wurde: „Vorsicht“ war ihr Name. Die Frage ist immer, was gespielt wird, ob du deinen Mitspielern vertraust und wie hoch dein Einsatz an Gefühlen ist.

Dieser Artikel wurde in verständlichem Deutsch für Lehrende und Lernende geschrieben. Er enthält Zeitzeugnisse und Trends, Meinungen und Fakten.

(1) R.D.Laing "Knots" (Knoten) zuerst erschienen 1970.
(2) Nach "Spiel der Erwachsenen" - zuerst erschienen 1964 (auf der Basis von TA).
Foto: © 2024 by Liebesverlag.de

Gefühle und Zeitgeist – Psychologie, Esoterik und Kommunikation

Nachrichten übermitteln, gleich welcher Art - ohne Rückkoppelung
In den letzten Jahren bekamen „Gefühle“ einen ungeheuer hohen Stellenwert. Ein Grund war der Zeitgeist, der immer mal wieder zwischen den Tiden der Gefühle schwankt. Manchmal herrscht Gefühlsebbe, weil wir uns eher an der Alltagspraxis orientieren, dann werden wir von den Forschenden und der Presse mit einer wahren Flut von Gefühlen überschüttet.

Simple Wahrheiten und aufgebauschte Darstellungen

Die Wahrheit ist sehr simpel: Die Gefühle sind Gaben der Evolution, und sie sind nötig. Der Wissenschaftsjournalist Jörg Blech nennt sie vorsorglich „Befindlichkeiten“ und schreibt dies:

Befindlichkeiten lassen sich nicht in „normal“ und „gestört“ einteilen, zumal sie in einem Spektrum liegen. Sie unterscheiden sich nicht in der Qualität, sondern in der Quantität“

Der Journalist hat dazu den Psychiater Martin Brüne zitiert, der vorgeschlagen hat, der „überzogene Gefühle“ durchaus für menschliche Eigenschaften hält und der dazu schrieb:

(Sie seien) verzerrte Ausprägungen von Mechanismen, die während der Menschwerdung entstanden sind.
Die Konjunktur der Gefühle im 21. Jahrhundert
Nachdem Gefühle wieder „Konjunktur haben“ (seit den 2000er-Jahren), treten zahllose Institute und Einzelpersonen auf, die behaupten, das Gefühlsleben der Menschen verbessern zu können. Ob man sich nun auf die „Positive Psychologie“ beruft oder schlicht behauptet, über „Kenntnisse“ zu verfügen, wie man dieses Kunststück zustande bringt: Letztendlich dient es dem Ruhm, der Macht und der klingenden Kasse.

Gefühle besser verstehen - oft nur ein Hohlbegriff

Wahr ist, dass wir lernen können, unsere Gefühle „besser zu verstehen“, was allerdings voraussetzt, dass wir zuvor daran gezweifelt haben. Haben wir das nicht, so lassen wir uns auf etwas ein, das man früher oft als „Bewusstseinserweiterung“ bezeichnet hat. Dieses Gebiet liegt zwischen Psychologie, Esoterik und dem Wunsch, an einem „Abenteuer mit Gefühlen“ teilzuhaben.

Gefühle und Kommunikation – fragwürdige Zahlen
Erst die Rückkoppelung macht die Kommunikation komplett - mit oder ohne Gefühlsanteile

Unter den Anbietern von Kommunikationsseminaren ist üblich geworden, den Gefühlsanteil unserer alltäglichen Gespräche künstlich „aufzublasen“. Sie berufen sich dabei auf „Forschungen“ namhafter Wissenschaftler. Doch das ist ein Trugschluss. Richtig daran ist nur, dass wir neben Informationen auch Gefühle durch Kommunikation übermitteln, aber nicht, wie groß der Anteil jeweils ist. Manche Fachleute erweitern die Kanäle von zweien auf vier: Dann kommen noch Appelle hinzu und die Gefühlsebene wird in „Selbstkundgabe“ und „Beziehungshinweise aufgeteilt. (Vierebenen-Prinzip nach Friedemann Schulz von Thun) Wie viel Prozent davon zu einer Gruppe gehören, hängt davon ab:

- Welche Art von Gespräch geführt wird.
- Welche Absichten der Sender der Information verfolgt.
- Wie der Empfänger die Informationen versteht.
- Ob der Empfänger überhaupt wissen will, was der Sender ihm übermittelt.


Da es kaum Möglichkeiten gibt, den Gehalt an der einen wie der anderen Information zu messen oder zu wägen, ist es völlig absurd, sie in verlässlichen Prozentangaben zu bewerten. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die Forschungen des Psychologen Albert Mehrabian, der angeblich behauptete, 55 % der Kommunikation zwischen zwei Menschen würden über die Körpersprache abgewickelt (analog), 38 % über den Tonfall und die Stimme (auch analog) und nur sieben Prozent über den Inhalt. Doch immerhin halten sich solche Meinungen sehr lange. Und ganz ähnlich ist es mit der Behauptung, dass 80 % der Kommunikation aus Gefühlen besteht und nur 20 Prozent aus Sachinformationen.

Es wird Zeit, dass wir mit solchen Begriffen endlich aufhören. Zumal, wenn weder klar ist, was wirklich gemeint ist, noch, wie solche Werte ermittelt wurden.

Zurück zur Wissenschaft - nur der Kommunikationsprozess ist entscheidend

Und aus dieser Sicht: Gerade die Kommunikation ist ein kompliziertes Gebiet, das man nicht auf ein paar Gedankenschnipsel oder weltanschaulich motivierte Behauptungen reduzieren kann. Oder mit anderen Worten: Die Grundüberlegung der Kommunikation ist, ob das, was der Sender sagt oder sagen will, überhaupt beim Empfänger ankommt. Und das ist mit Abstand der schwierigste Teil.

Hinweis: Dieser Beitrag enthält sowohl Meinungen wie auch Fakten, die von manchen Lehren aus Psychologie, Psychiatrie und Kommunikations-Lehren abweichen. Dabei wäre zu berücksichtigen, dass die Lehre von der menschlichen Kommunikation recht allgemein gehalten ist.

Zitate aus "Die Psycho-Falle", Frankfurt 2014.

Die Liebe - der unklare Begriff für eine Fülle von Gefühlen

Das Wort „Liebe“ bezeichnet einen Gemütszustand, (ein Gefühl, eine Emotion), in der eine besonders innige Zuneigung zu einem anderen Menschen zum Ausdruck kommt. Das Wort lässt jedoch mehrere Deutungen zu. So unterscheidet man zum Beispiel zwischen der „romantischen Liebe“, die in Deutschland auch als Verliebtheit bezeichnet wird und der „feurigen Liebe“, dem sexuellen Verlangen.

Hinzu kommen etliche andere Definitionen, auf die ich im weiteren Text eingehe.

Die vielfältige, unscharfe Bedeutung eines Wortes: Liebe

Das Wort „Liebe“ hat im Lauf der Menschheitsgeschichte sehr unterschiedliche Bedeutungen gehabt. Ursprünglich war es ein Wort für "höchste Wertschätzung". Sie konnte nur gegenüber einem Mann erbracht werden (Freund, Kamerad, auch Herrscher) - die Liebe zu den Frauen wurde hingegen als "Minne" bezeichnet. Dies änderte sich erst Ende des 19. Jahrhunderts. Die Definitionen aus unterschiedlichen Epochen schildert sehr gut das Deutsche Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. (1)

Hier zitiere ich eine sehr verbreitete Version dessen, was zur Jahrhundertwende 1899/1900 als Liebe bezeichnet wurde (2):

Liebe, im allgemeinen Sinne das mit dem Verlangen nach Besitz, Genuß oder inniger Vereinigung verbundene Gefühl der Wertschätzung eines Gegenstandes oder Wesens. So spricht man von L. zu leblosen Gegenständen, zu Tieren, zu Menschen, zu Gott. Auch die innere Hingabe an ideale Güter wird als Liebe bezeichnet.

Recht verschwenderisch schreibt man über die Liebe in Meyers Lexikon aus etwa der gleichen Zeit:

Liebe, das Gefühl, welches ein erstrebenswertes Gut in den Lebewesen erregt, und das in der Vereinigung mit demselben … seine Befriedigung findet. Die Eigenschaften, welche den Wunsch der Vereinigung … erwecken, können von mancherlei Art sein.“)…) Indem man den unwiderstehlichen Drang zur Vereinigung, der die Liebe kennzeichnet, wie eine elementare, physische Kraft betrachtete und sich dabei der gegenseitigen Anziehung der ungleichen Magnetpole, der Abstoßung der gleichartigen erinnerte, entstand das schon von Platon erörterte philosophische Theorem, daß zur L. eine polare Verschiedenheit, ein möglichst großer Gegensatz gehöre…“.

Die beiden kontroversen Sichtweisen aus dem 19. Jahrhundert sollen vor allem zeigen, dass es noch nie eine präzise Definition von „Liebe“ gab.

Wandel des Begriffs im 20. Jahrhundert

Im 20. Jahrhundert wurde der Begriff „Liebe“ dann sowohl für die „innige, romantische Liebe“" gebraucht wie auch für die sinnliche Lust und Leidenschaft oder ihren Vollzug, die „körperliche Liebe“. Das Wort „Sex“ im Sinne von „Geschlechtsverkehr miteinander haben" war zu dieser Zeit absolut ungebräuchlich. Über verschiedene historische und moderne Sichtweisen des Begriffs „Liebe“ gehen wir in einem anderen Beitrag ein.

Historische Unterscheidung der Liebe

Es gibt einige „klassische“ Unterscheidungen verschiedener Art von Liebe, die gelegentlich auch als „abendländische“ Liebesformen geschildert werden.

- Eros (Erós) Sinnlichkeit und Erotik, in der Konsequenz auch Begierde.
- Philia Freundschaft, Anerkennung, Verstehen.
- Agape (Agápe) selbstlose Liebe, Nächstenliebe.
- Minne – weltlicher Begriff sowohl für Verehrung wie auch für Begierde.



Unter den frühen Unterscheidungen der Liebe stechen diese hervor (19. JH):

- Liebe aus Leidenschaft oder innerem Verlangen.
- Liebe aus Zuneigung.
- Liebe, die ausschließlich sinnlich ist und dem Trieb folgt.
- Liebe, die in gepflegte (galante) Weise betrieben wird.
- Spielerische Liebe. (Ränkespiele, zweckgebundene Verführungen)


Einige dieser Definitionen beziehen sich üblicherweise auf das Verhältnis zwischen Frauen und Männern, andere jedoch auch auf „reine Freundschaften“. Alle Arten der Liebe, wie sie beschreiben wurden, existieren bis heute, jedoch hat sich die Gewichtung verschoben. Die "galante Liebe" existiert aber weiter in Redensarten, wie etwas in dem Satz: „Er machte ihr den Hof“.

Gegenwärtige Unterscheidung der Liebe

Moderne Definitionen der Liebe nach der Art und dem Objekt der Liebe:

- Selbstliebe: Die Liebe des Menschen zu sich selbst, ohne die seine Existenz gefährdet wäre.
- Partnerliebe: Eine Liebe, die auf den (die) Partner bezogen ist und Geschlechtlichkeit wie auch sonstige Verbundenheit beinhaltet.
- Familiäre Liebe: die Verbundenheit zwischen Eltern und Kindern.
- Nächstenliebe: Eine Liebe, die für den sozialen Zusammenhalt außerhalb der Eltern-Kind-Beziehung nötig ist.
- Objektliebe, Ideenliebe: die Liebe zu einem Gegenstand, einer Wissenschaft oder einem anderen, globalen Begriff (Naturliebe, Tierliebe, Liebe zu Gott, bei Kindern; Liebe zu Kuscheltieren)
- Tierliebe (zum einzelnen Tier): Die Liebe zu einem einzelnen Tier, das bedingt kommunizieren kann und als „Mitglied der Familie“ angesehen wird.
- Sexuelle Liebe: ganz auf die Geschlechtlichkeit und ihren Vollzug ausgerichtete Liebe.
- Verliebtheit: das Gefühl, ganz in der Liebe zu einem Menschen aufzugehen.
- Gottesliebe: religiöse Definition der Liebe zu Gott oder der von Gott ausgehenden Liebe.


Es hat nicht an Versuchen gefehlt, die Liebe neu zu definierten. Einige bemerkenswerte Beispiele findest du in dieser Artikelserie, andere in der populärwissenschaftlichen Literatur und wieder andere in Versuchen, etwas „Endgültiges“ über die Liebe zu verfassen.

Jüngste Versuche, die Liebe (oder ihr Ende) zu beschreiben

Der Autor Richard David Precht hatte mit seinem Buch „Liebe - ein unordentliches Gefühl“ (2009) einen enormen Erfolg – obgleich das Buch wenig Aufschluss über „die Liebe“ gibt, wie seine Kritiker meinten. Auch der Soziologe Sven Hillenkamp versuchte sich ebenfalls 2009 am Thema, schrieb ebenfalls ein Buch über die Liebe, das dem Zeitgeist folgt. Auch diese Buch wurde zum Bestseller, obwohl er etwas völlig anders unter dem Wort „Liebe“ verstand. („Das Ende der Liebe“). Generell kann man sagen, dass „die Liebe“ zumeist unter kulturellen, religiösen, ethischen oder verschiedenartigen wissenschaftlichen Aspekten definiert wird, wobei das Gefühl „Liebe“ oftmals vernachlässigt wird. Selbst namhafte und als seriös bekannte Zeitschriften haben vor einigen Jahren Zweifel verbreitet, ob Liebe ein Gefühl sei oder eine Entscheidung - aufgrund der Äußerungen einer jungen Frau, die darüber etwas in einem Seminar gehört hatte.

Warum es aussichtslos ist, Liebe endgültig zu definieren

Wer auch immer versuchte, die Liebe „endgültig“ zu definieren, erleidet damit früher oder später Schiffbruch. Der Begriff „Liebe“ ist und bleibt unscharf. Sobald wir ihn festschreiben, hat sich seine Bedeutung bereits gewandelt. Und das heißt: Wie wir Liebe beschreiben, ist ein Teil des Zeitgeistes – in der Wissenschaft wie auch in der Literatur. Dazu gehört auch alles, was in meiner Artikelserie im Jahr 2024 diskutiert wird. Irgendwann wird „Liebe“ völlig anders definiert werden.

Dieser Artikel wurde in verständlichem Deutsch für Lehrende und Lernende geschrieben.

Für Menschen, die genauere Informationen über die Lexikoneinträge erhalten wollen, empfehle ich unseren Beitrag über die Definitionen aus Lexika in Deutschland zum Ende des 19. Jahrhunderts.