Gefühle und Fantasien - duchaus auch erotische
Wie bei allen Begriffen, die sich um die Gefühlswelt drehen, ist auch die Fantasie ein Wort ohne eindeutigen Inhalt. Nach Aristoteles ist die die Fantasie eine Nachwirkung von tatsächlichen Wahrnehmungen, die aber auch völlig ohne eine konkrete Wahrnehmung auftreten kann. Die Fantasie war lange Zeit, wie auch das Gemüt schlechthin, von der Philosophie besetzt. Das Gemüt, die Gefühle und die Fantasien genauer zu untersuchen und von Spekulationen zu bereinigen ist eine Idee des 19. Jahrhunderts, die namentlich von Wilhelm Wundt vertreten wurde. Er war der Meinung, dass Menschen in der Lage wären, verschiedene Sinneseindrücke und innere Gefühle zu kombinieren und sie mit Körperfunktionen zu verbinden.
Was bedeutet die Fantasie heute?
Menschen können Gefühle aufgrund von äußeren Einwirkungen (Signale, Eindrücke) entwickeln. Es geht aber auch ohne jeden erkennbaren Grund „von außen“. Kommen Gefühle „irgendwie“ aus dem Inneren heraus, so haben sie das Bestreben, Wirkungen zu erzeugen. Es kann sich dabei um angenehme wie auch unangenehme Gefühle handeln, zum Beispiel um Lust einerseits und Panik andererseits. Warum der Körper dies dann und wann tut, ist kaum erforscht, aber erlebt hat es fast jeder. Plötzliche Schweißattacken, innere Unruhe oder Schlaflosigkeit einerseits, spontane Glücksgefühle, Gelüste und erotische Wünsche andererseits. Der Psychologe nennt so etwas Apperzeption und das bedeutet in der Bildungssprache: „Das Eintreten eines Bewusstseinsinhaltes in das Aufmerksamkeitsfeld.“ Stark vereinfacht also: Wir merken plötzlich ein Gefühl, das in uns ist und welches nun an die Oberfläche gerät. Meist verblüfft uns, was da hochkommt, manchmal beflügelt es uns und dann und wann sind wir davon verängstigt.
Bewegende Gefühle - Fantasien
Diese Art von Gefühlen bewegen uns jedenfalls sehr. Sie können dabei durch Maßnahmen verstärkt oder abgeschwächt werden, und manchmal schaukeln sie sich so auf, dass wir „wie von Sinnen“ sind. Manche – auch erotische – Fantasien führen dazu, dass Autoren und Autorinnen fantastische literarische Werke zustande bringen, wie etwa die „Geschichte der O“. Andere Fantasien werden schnell in körperliche „Ersatzhandlungen“umgesetzt – dann Masturbieren wir beispielsweise.
Typisch für diese Fantasien ist ja, dass sie uns anregen, erregen oder vorantreiben – aber ohne, dass wir sie dabei unmittelbar mit anderen Menschen ausleben. Der Schriftsteller wandelt sie in Worte, der Sinnesmensch schwelgt in den Wolken der Lust und erlebt den Aufstieg und Fall der Lust als Kopfkino.
Die alles müssen wir berücksichtigen, wenn wir uns den „verborgenen“ gefühlsmäßigen Bildern, also den Fantasien, nähern wollen.
Die erotischen Fantasien als Beispiel
In der Rangfolge erotischer Fantasien stehen jene „ganz oben“, die realistisch sind, schon einmal ausgeführt wurden, aber dennoch schamvoll besetzt sind. Tatsächlich ist „Oralverkehr“ (Cunnilingus oder Fellatio) die an der häufigsten genannten erotischen Fantasie, gefolgt von Seitensprüngen und verschiedenen Formen und gegenseitiger Masturbation. Populäre Fantasien sind weiterhin Dominanz, Dreier und Gruppen, die eher in den Bereich der nicht wirklich ausgeführten, aber andererseits sehr intensiven Empfindungen fallen.
Anhand solcher Listen können wir erkennen, wie ein großer Teil aus Sehnsüchten besteht, die Realitäten zumindest sehr nahe sind. Ein weiterer Teil besteht aus sinnlichen Fantasien, die zwar als „möglich“ erscheinen, aber mit Hürden und Überwindungen besonderer Art verbunden wären. Im letzten Drittel finden wir dann sinnliche Fantasien, die besonders ungewöhnlich sind, die sich so gut wie gar nicht verwirklichen lassen oder die mit besonderen Schamverletzungen verbunden sind. Dennoch können sie sehr verbreitet sein, wie etwa Fantasien rund um Dominanz oder Demut.
Die unverschämten sinnlichen Gefühle in der Literatur
So gut wie jede dieser Fantasien findet sich allerdings in Kurzgeschichten, Novellen, Romanen, Drehbüchern und typischen semi-pornografischen Erzeugnissen wieder. Dabei zeigt sich, wie schwer es bisweilen sein kann, Fantasien in Realitäten zu wandeln. Manche Leser wollen besonders realistische Schilderungen und beklagen sich, wenn die Autoren diese nicht zu Papier bringen können. Andere wollen möglichst schnell von solchen Büchern erregt werden, aber auf keinen Fall mit den Realitäten konfrontiert werden.
Gefühle als Fastfood - die schnelle erotische Wirkung
In diesem Bereich zeigt sich, wie schwer es ist, über Gefühle zu schreiben, besonders aber über ungewöhnliche und heftige Gefühle, die nicht jeder Leserin/jedem Leser geläufig sind. Es scheint so, als würden die Autorinnen/Autoren ohnehin nur darauf achten, dass sich die Handlung zum „schnellen Aufgeilen“ eignet. Um das zu tun, benötigen sie sie weder eigenen Erfahrungen noch eine ausufernde Fantasie.
Bonmot: Über Gefühle zu fantasieren entspricht im Grunde, sich nackt auszuziehen, wenn man allein ist. Bekleiden wir die Gefühle mit wenigen Worten, und lassen wir viel Haut durchscheinen, so wirken sie interessanter, und unsere Leser/Leserinnen lesen weiter, weil sie wissen wollen, was hinter den Worten verborgen ist. Das ist etwa vergleichbar mit einem Seidennachthemd, hinter dem jemand deinen begehrenswerten Körper vermuten kann. Je mehr wir Gefühle aber mit Erklärungen verhüllen, umso mehr gleichen sie eher einem Lodenmantel.
Fantasien im erotischen Bereich sind häufig wie Gänseblümchen. Ob sie „anständig“ oder eher „frivol“ sind, ist nach verlässlichen Studien nahezu gleichgültig.
Was bedeutet die Fantasie heute?
Menschen können Gefühle aufgrund von äußeren Einwirkungen (Signale, Eindrücke) entwickeln. Es geht aber auch ohne jeden erkennbaren Grund „von außen“. Kommen Gefühle „irgendwie“ aus dem Inneren heraus, so haben sie das Bestreben, Wirkungen zu erzeugen. Es kann sich dabei um angenehme wie auch unangenehme Gefühle handeln, zum Beispiel um Lust einerseits und Panik andererseits. Warum der Körper dies dann und wann tut, ist kaum erforscht, aber erlebt hat es fast jeder. Plötzliche Schweißattacken, innere Unruhe oder Schlaflosigkeit einerseits, spontane Glücksgefühle, Gelüste und erotische Wünsche andererseits. Der Psychologe nennt so etwas Apperzeption und das bedeutet in der Bildungssprache: „Das Eintreten eines Bewusstseinsinhaltes in das Aufmerksamkeitsfeld.“ Stark vereinfacht also: Wir merken plötzlich ein Gefühl, das in uns ist und welches nun an die Oberfläche gerät. Meist verblüfft uns, was da hochkommt, manchmal beflügelt es uns und dann und wann sind wir davon verängstigt.
Bewegende Gefühle - Fantasien
Diese Art von Gefühlen bewegen uns jedenfalls sehr. Sie können dabei durch Maßnahmen verstärkt oder abgeschwächt werden, und manchmal schaukeln sie sich so auf, dass wir „wie von Sinnen“ sind. Manche – auch erotische – Fantasien führen dazu, dass Autoren und Autorinnen fantastische literarische Werke zustande bringen, wie etwa die „Geschichte der O“. Andere Fantasien werden schnell in körperliche „Ersatzhandlungen“umgesetzt – dann Masturbieren wir beispielsweise.
Typisch für diese Fantasien ist ja, dass sie uns anregen, erregen oder vorantreiben – aber ohne, dass wir sie dabei unmittelbar mit anderen Menschen ausleben. Der Schriftsteller wandelt sie in Worte, der Sinnesmensch schwelgt in den Wolken der Lust und erlebt den Aufstieg und Fall der Lust als Kopfkino.
Die alles müssen wir berücksichtigen, wenn wir uns den „verborgenen“ gefühlsmäßigen Bildern, also den Fantasien, nähern wollen.
Die erotischen Fantasien als Beispiel
In der Rangfolge erotischer Fantasien stehen jene „ganz oben“, die realistisch sind, schon einmal ausgeführt wurden, aber dennoch schamvoll besetzt sind. Tatsächlich ist „Oralverkehr“ (Cunnilingus oder Fellatio) die an der häufigsten genannten erotischen Fantasie, gefolgt von Seitensprüngen und verschiedenen Formen und gegenseitiger Masturbation. Populäre Fantasien sind weiterhin Dominanz, Dreier und Gruppen, die eher in den Bereich der nicht wirklich ausgeführten, aber andererseits sehr intensiven Empfindungen fallen.
Anhand solcher Listen können wir erkennen, wie ein großer Teil aus Sehnsüchten besteht, die Realitäten zumindest sehr nahe sind. Ein weiterer Teil besteht aus sinnlichen Fantasien, die zwar als „möglich“ erscheinen, aber mit Hürden und Überwindungen besonderer Art verbunden wären. Im letzten Drittel finden wir dann sinnliche Fantasien, die besonders ungewöhnlich sind, die sich so gut wie gar nicht verwirklichen lassen oder die mit besonderen Schamverletzungen verbunden sind. Dennoch können sie sehr verbreitet sein, wie etwa Fantasien rund um Dominanz oder Demut.
Die unverschämten sinnlichen Gefühle in der Literatur
So gut wie jede dieser Fantasien findet sich allerdings in Kurzgeschichten, Novellen, Romanen, Drehbüchern und typischen semi-pornografischen Erzeugnissen wieder. Dabei zeigt sich, wie schwer es bisweilen sein kann, Fantasien in Realitäten zu wandeln. Manche Leser wollen besonders realistische Schilderungen und beklagen sich, wenn die Autoren diese nicht zu Papier bringen können. Andere wollen möglichst schnell von solchen Büchern erregt werden, aber auf keinen Fall mit den Realitäten konfrontiert werden.
Gefühle als Fastfood - die schnelle erotische Wirkung
In diesem Bereich zeigt sich, wie schwer es ist, über Gefühle zu schreiben, besonders aber über ungewöhnliche und heftige Gefühle, die nicht jeder Leserin/jedem Leser geläufig sind. Es scheint so, als würden die Autorinnen/Autoren ohnehin nur darauf achten, dass sich die Handlung zum „schnellen Aufgeilen“ eignet. Um das zu tun, benötigen sie sie weder eigenen Erfahrungen noch eine ausufernde Fantasie.
Bonmot: Über Gefühle zu fantasieren entspricht im Grunde, sich nackt auszuziehen, wenn man allein ist. Bekleiden wir die Gefühle mit wenigen Worten, und lassen wir viel Haut durchscheinen, so wirken sie interessanter, und unsere Leser/Leserinnen lesen weiter, weil sie wissen wollen, was hinter den Worten verborgen ist. Das ist etwa vergleichbar mit einem Seidennachthemd, hinter dem jemand deinen begehrenswerten Körper vermuten kann. Je mehr wir Gefühle aber mit Erklärungen verhüllen, umso mehr gleichen sie eher einem Lodenmantel.
Fantasien im erotischen Bereich sind häufig wie Gänseblümchen. Ob sie „anständig“ oder eher „frivol“ sind, ist nach verlässlichen Studien nahezu gleichgültig.
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