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 Echte Gefühle und wie sie beschrieben werden können.

Ein Modell der Gefühle – technisch und stark vereinfacht

Stark vereinfachtes Modell für Gefühle
Das einfachste Modell der Gefühle, das wir in unserer Artikelserie benutzen, ist eine „Blackbox“ der Gefühle. Das ist ein Kasten, in den man nicht hineingucken kann. Wir nehmen zunächst an, dass unser Gehirn vielleicht so ein Kasten sein könnte. Schließlich sieht man ja nicht, was da drinnen passiert.

Rückkoppelung bei bestimmten Gefühlen

Die Grafik (oben) enthält einen zusätzlichen Aspekt: Gefühle werden nicht einfach angestoßen und bewirken dann etwas, sondern sie haben oftmals auch eine Wirkung auf andere. Diese anderen reagieren dann auch wieder auf uns, das nennt man Rückkoppelung. Das heißt, indem wir unseren Gefühle zeigen, verändert sich auch etwas, das uns selbst betrifft. Ein Beispiel wäre eine innige Liebe.

Gefühle rein technisch betrachtet

Bevor die „Blackbox“ (etwa 1950) als Modell erwähnt wurde, hatte der Arzt Dr. Fritz Kahn bereits die Idee, das menschliche Empfinden als „technisch“ dazustellen (etwa gegen 1940). Der Karlsruher Professor Karl Steinbuch wurde (ebenfalls 1961) bekannt durch sein Buch „Automat und Mensch“, welche Parallelen zwischen Menschen und Maschinen als informationsverarbeitende Systeme aufzeigte.

Das Sehen, das Gehirn und die Gefühle

Das Gehirn, aufgeteilt in Räume, in denen Bilder ausgewertet werden


Das Innere des Gehirns ist heute keine „Blackbox“ mehr – wir wissen inzwischen ziemlich sicher, dass unser Gehirn im Inneren einen „Navigator“ enthält, der mit unseren Gefühlen umgehen kann. Im Bild, das aus dem Repertoire von Dr. Kahn stammt, habe ich symbolisch den Vorgang des optischen Eindrucks von Gefühlen hervorgehoben:

Das Bild, das durch die Linse des Auges entsteht, wird durch den „Kameramann“ auf den wichtigsten Gegenstand gerichtet. (Bei den meisten Säugetieren: auf Gefahren, auf Nahrung oder auf mögliche Partner(innen).) Sodann versucht das Gehirn, sofort festzustellen, was angesichts des Bildes zu tun ist. Dazu muss es beurteilt (interpretiert) werden. In den meisten Fällen handelt es sich um Alltagssituationen, die schon automatisiert sind. Dann ergibt es für das Gehirn kein Handlungsbedarf. Sollten der Bildinterpreter aber feststellen, dass etwas Ungewöhnliches passiert, so muss es entscheiden, ob eine Sofortmaßnahme nötig ist. Möglicherweise ist es nötig, eine Problemlösung zu versuchen. Alles, was wir sehen, kann aber auch Gefühle auslösen, und in solchen Fällen sind oft Maßnahmen erforderlich, um diese zu verstärken oder abzuschwächen. Rein technisch geschieht dies, indem das Gehirn körpereigene Drogen (Botenstoffe) freisetzt. Sie sind zum Beispiel nötig, um Gefahren zu meistern oder uns auf sexuelle Begegnungen vorzubereiten.

Letztlich bleibt unklar, wie sich unser Gehirn entscheiden wird

Was dabei „herauskommt“, wenn Gefühle im Spiel sind, entscheidet der „Navigator“ oder „Gehirnmanager“. Und wie er dabei genau vorgeht, wissen wir nicht. Denn genau an diesem Punkt, also zwischen dem Impuls und der tatsächlichen Ausführung (oder der Sichtbarkeit) liegt der Entscheidungsprozess. Er ruht weiterhin in einer „Blackbox“, das heißt, wir wissen nicht genau, wie die genauen Abläufe im Gehirn funktionieren.

Um den weiteren Ablauf der Gedanken zu Gefühlen aus dieser neuen, ungewohnten Sichtweise zu verstehen, wäre es sinnvoll, als nächstes den Beitrag über Gefühle - analog und digital zu lesen. Die Begriffe rund um die Gefühle werden an anderer Stelle auch noch konservativ erklärt.

Texte in vereinfachtem DeutschDieser Text wurde in vereinfachtem Deutsch für Lehrende und Lernende verfasst. Gegebenenfalls kann es nötig sein, weitere Quellen zu suchen, die wissenschaftlich präziser sind, aber auch mehr Ansprüche an die Leserinnen und Leser stellen.

Hinweis: Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass die gängigen Modelle der Philosophie und der Psychologie nicht mit der hier vertretenen Ansicht übereinstimmen. Lernende, die Referate über Gefühle halten sollen, sind oft besser beraten, wenn sie auf die psychologische Sicht zurückgreifen. Lehrende können dieses Modell jedoch zur Diskussion stellen.


Grafik oben: © 2024 by Liebesverlag.de
Grafik unten: Nach der Illustration im Buch von Dr. Kahn.

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